Denkmale in der Stadt Erkelenz |
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Lfd.-Nr. 330 |
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Standort: In Katzem, D 41812 Erkelenz - Katzem GPS: 51o 02' 05,5" N 06o 21' 15,9" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1865 Tag der Eintragung als Denkmal 21. Juni 2001 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Kath. Pfarrkiche St. Maria Empfängnis in Katzem Denkmalbeschreibung: Die Stilarchitektur 19.
Jahrhunderts, lange Zeit als unkünstlerisch gering geschätzt, ist
heute als architektur- und kulturgeschichtliches Phänomen weitreichend
erforscht, bewertet und rehabilitiert. Die Kirche in Katzem zählt zu
jenen lange Zeit wenig beachteten einfachen Landkirchen, die immerhin
von einem bedeutenden Baumeister errichtet wurde. Heinrich Nagelschmidt
(1822 – 1902) ist einer der meistbeschäftigten Kölner
Privatbaumeister seiner Zeit, dessen umfangreiches Werk inzwischen in
einer zweibändigen Dissertation aufgearbeitet ist. Sie verzeichnet u.a.
24 Kirchenneubauten, daneben zahlreiche Erweiterungen und
Restaurierungen. In den u.a. Büchern von Pappert und Dux werden die
Katzemer Kirche und ihre Baugeschichte ausführlich beschrieben. Ab 1859 war Nagelschmidt mit
Restaurierung der Lambertuskirche in Erkelenz beauftragt. Wohl die
Folgeaufträge wurde ihm etwa gleichzeitig auch der Entwurf der kleinen
Dorfkirchen bzw. Kapellen in Katzem, Tenholt und Granterath übertragen.
Während die beiden letztgenannten heute gegenüber dem ursprünglichen
Entwurf stärkere Veränderungen aufweisen, ist die Kirche in Katzem bis
auf den angebauten Turm und die Sakristeierweiterung konzeptionell im
wesentlichen unverändert überliefert. Die einfachen neugotischen
Formen und der einschiffige Typus ist für kleinere Bauten dieser Art
typisch, ungewöhnlich und bei Nagelschmidt nur bei den drei kleinen
Bauten im Erkelenzer Raum verwendet ist die Anordnung der Sakristei im
Anschluß an den Chorscheitel. Ach wenn die Katzemer Sakristei
inzwischen erweitert wurde, ist sie wegen dieser ungewöhnlichen Lage
architekturgeschichtlich von Bedeutung und damit Teil des Denkmals. Wegen der zeitlichen Nähe
zum Kirchenbau (1865) nimmt
Dux, S. 742 an, das auch das benachbarte Pfarrhaus von Nagelschmidt
entworfen wurde. Der mehr als dreißig Jahre später vorgesetzte Turm führt
in eigenständiger Formensprache die
neogotische Haltung des Hauptschiffs fort. Sein Architekt, Professor
Josef Buchkremer (1864 – 1949), war u.a. Dozent an der RWTH und lange
Jahre mit Erhalt und Pflege des Aachener Doms befasst, ab 1915 als
Dombaumeister. Als Kirche des Ortes Katzem ist die Katholische Kirche St. Mariä Empfängnis bedeutend für Erkelenz. Aus den dargelegten Gründen besteht an ihrer Erhaltung und Nutzung als Zeugnis des Kirchenbaus des 19. Jahrhunderts, Werk bedeutender Baumeister und als Symbol der eigenständigen Pfarrentwicklung in Katzem aus wissenschaftlichen, insbesondere architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Sie ist daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz ein Baudenkmal. .
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