Denkmale in der Stadt Erkelenz |
||
Lfd.-Nr. 336 |
||
Standort: Neusser Straße, D 41812 Erkelenz GPS: 51o 04' 31,8" N 06o 19' 18,3" O Zuständigkeit: Stadt Erkelenz Baujahr: 1865 Tag der Eintragung als Denkmal 14. Januar 2008 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
|
|
Jüdischer Friedhof in Erkelenz Denkmalbeschreibung: Jüdischer Friedhof in
Erkelenz – Stadtmitte, Neußer Straße Erkelenz war im Mittelalter
ein bedeutender Marktort, in dem dementsprechend auch schon relativ früh,
nämlich zur Mitte der 13. Jahrhunderts, Juden nachgewiesen werden können.
In der Neuzeit, vor allem unter jülicher Landesherrschaft, waren Größe
und Bedeutung der jüdischen Gemeinde in Erkelenz und den zugehörigen Dörfern
eher gering, zeitweise wohnten in Erkelenz selbst gar keine Juden; in
den „Erkelenzer Landen“ konzentrierte sich jüdisches Leben vielmehr
auf Schwanenberg, das zur evangelischen Herrschaft Wickrath gehörte. Erst im 19. Jahrhundert
entstand in Erkelenz wieder eine lebendige jüdische Gemeinde. 1869
wurde in der Mauerstraße ( heute Westprommenade/Patersgasse) eine
Synagoge eingeweiht. Bereits 1474 wird ein Judenkirchhof am Alten
Bellinghovener Weg erwähnt. Die meiste Zeit bis zum 19. Jahrhundert
werden die Erkelenzer Juden jedoch den Friedhof in Lentholt/Schwanenberg
genutzt haben. Erst 1865 wurde auf einem Grundstück hinter der
Bahnlinie der heute noch vorhandene Friedhof angelegt, der 1892/93 noch
einmal erweitert wurde. Unter dem Nationalsozialismus und im Krieg wurde
der Friedhof verwüstet und beschädigt, danach aber wieder hergestellt,
und es hat seither auch wieder Bestattungen gegeben – mehrere
Grabsteine datieren aus den 1950er Jahren, der jüngste aus dem Jahre
1999. Der Friedhof wird heute von der Gemeinschaftshauptschule Erkelenz
gepflegt. Beschreibung: Die Parzelle des jüdischen Friedhofs liegt nach wie vor inmitten eines überwiegend gewerblich genutzten Gebietes. Sie ist eingefriedet, zur Straße hin mit einer Backsteinmauer und einem zweiflügeligen Tor, beide augenscheinlich wohl aus der Nachkriegszeit. Der Friedhof selbst liegt deutlich unter Straßenniveau und ist über einige Treppenstufen zu erreichen. Die Fläche ist etwa hälftig mit Grabstätten besetzt, die fast alle auch noch einen Grabstein besitzen. Die andere Hälfte links des Mittelweges ist als Rasenfläche gestaltet; auf ihr ein Gedenkstein der Stadt Erkelenz (Inschrift: „Den toten jüdischen Bürgern der Stadt Erkelenz zum Gedenken“) Die Grabstätten sind rechts
des Mittelwegs in mehrere Reihen hintereinander sowie im hinteren
Bereich des tiefen Grundstücks angeordnet. Sie besitzen fast durchweg
steinerne Einfassungen. Die etwa 25 Grabsteine sind meist als einfache
Stelen schlicht gestaltet und überwiegend aus dunklem polierten
Naturstein. Denkmalwert:
|