Die Geschichte des Dorfkreuzes In Schönhausen 18 von 1746 – 2005 Das Dorfkreuz in Schönhausen hat neben seiner eigenen Geschichte, die mit der Errichtung im Jahre 1746 beginnt eine Vorgeschichte. Im Jahre 1719 erbauen die Eheleute Oellers - Eiffen einen Bauernhof an dessen Außenwand das Kreuz nach einer Mission, in der Pfarre Beeck, errichtet wurde. Ein Holzbalken mit der nachfolgenden Inschrift erinnert noch heute an die Errichtung des Bauernhofes.
Erbauer des Bauernhofes Oellers – Eiffen, Anno 1719 LOB GOTT BOFFEN ALL ANNO 1719 DEN 9. MAY IST DIESEN BAW IHN GOTTES NAHME AUFGERICHT DURCH THEVES OELLERS UND METTEL EIFFEN EHELEVHT GOTT B H E. V.F. V. B. (Gott behüht es vor Feuer und Brand)
Familie Oellers - Eiffen Oellers Theves * + 19.08.1723 in Schönhausen oo 12.11.1704 in Beeck Eiffen Mechtildis * + 2. Ehe oo 23.11.1724 mit Dressen Mathias
Kinder der Familie Ollers – Eiffen 1. Kind Anna Catharina * 08.09.1705 in Schönhausen + 17.03.1729 in Schönhausen 2. Kind Helena * 12.09.1706 in Schönhausen 3. Kind Abel * 22.01.1708 in Schönhausen 4. Kind Maria * 28.02.1710 in Schönhausen + 29.12.1771 in Schönhausen oo mit Vasters Heinrich + 22.09.1794 in Schönhausen 5. Kind Joes * 28.02.1711 in Rath + 04.07.1732 in Schönhausen 6. Kind Sybilla * 05.04.1712 in Schönhausen + 7. Kind Helena * 12.05.1715 in Schönhausen + 19.08.1763 in Rath oo mit Brunen Martin 05.06.1737 +04.02.1780 in Rath
Die wichtigsten Daten über das Dorfkreuz
Beschreibung des Kreuzes In den Jahren 1985 und 1986 Jahre erschienen im Heimatkalender des Kreises Heinsberg unter den Titeln: Missionskreuze zu Ehren des Hl. Franciscus Xaverius in der Pfarre St. Rochus Rath-Anhoven Kreuze, Bildstöcke und Kapellchen in der Pfarre St. Vincentius Beeck Ausführliche Berichte über die Missionskreuze, Bildstöcke und Kapellchen in den Pfarren Beeck und Rath-Anhoven. Wer die Berichte gelesen hat, wird feststellen, daß durch die Mission im Jahre 1746 (zu diesem Zeitpunkt waren die Orte Beeck und Rath-Anhoven noch eine Pfarre) an mehreren Orten Missionskreuze errichtet wurden. So ist auch der Bau der Kapelle in Moorshoven im Jahre 1746 auf ein Missionskreuz an gleicher Stelle zurück-zuführen. Autor der Berichte: Horst-Dieter Jansen, Wegberg Bildaufnahmen: Hans Langerbeins, Watern
Auszug aus dem Heimatkalender 1986 Kreuze, Bildstöcke und Kapellchen in der Pfarre St. Vincentius Beeck
Schönhausen/In Schönhausen 18 Missionskreuz 1746 Höhe: ca. 350 cm Material: Holz Denkmalliste Wegberg: Nr. 108 Das alte Holzkreuz, das an die Mission in der Pfarre Beeck im Jahre 1746 erinnert und als deren Schutzpatron den Hl. Franciscus Xaverius nennt, ist an einer Seitenwand aus Backstein-Fachwerk des 1719 erbauten Bauernhofes verankert. Während die kräftigen Eichenbalken im Oberteil des Kreuzes nur an den Enden einfach profiliert auslaufen, zeigt der Kreuzesstamm zur Basis hin einen kunstvoll modellierten Inschriftenteil, der in seiner Art und in der Form der Schriftzeichen große Ähnlichkeit mit dem im gleichen Jahre errichteten Missionskreuz von Anhoven zeigt. Die Inschrift lautet:
S . F R A C I S C E X A V E R I O P .N O B I S . A N N O 1 7 4 6
Besonderes Schmuckelement ist eine kleine, bandmetallvergitterte Nische (25 cm) oberhalb der Inschrift, die weit vorspringt. Von dem alten Missionskreuz sind heute nur noch die Kreuzesbalken erhalten. Der alte Korpus wurde Anfang des 2. Weltkrieges abgenommen und zur Reparatur nach Erkelenz gegeben. Er ist nicht mehr zurückgekommen. Der jetzige Korpus ist ein Geschenk des Krankenhauses Maria Hilf in Mönchengladbach, erweist sich aber als nicht wetterbeständig, weil er aus Gips ist. Vor dem Bau der alten Kapelle in Schönhausen im Jahre 1854 wurde von den Einwohnern aus Schönhausen, Bissen und Felderhof hier beim „Krütz-Buer“, so nannte man das Missionskreuz, der Rosenkranz gebetet und das Glöckchen geläutet, wenn im Dorf jemand gestorben war. Das Glöckchen ist auch schon lange nicht mehr erhalten. Im Jahre 1981 bemühte sich die Dorfgemeinschaft Schönhausen um eine Aufarbeitung des wettergeschädigten Holzes, die von Peter Brunen aus dem Ort mit großer Sorgfalt ausgeführt wurde. Am 29 August 1981 wurde das renovierte Kreuz wieder aufgestellt und zum Schutz gegen die Witterung mit einem neuen Schieferdach versehen. Am Sonntag, den 20.6.1982, nach der traditionellen Antoniusandacht in der Schönhausener Kapelle, weihte Pastor Zeegers unter großer Anteilnahme der Einwohner das restaurierte Missionskreuz neu ein.
Foto: Helene Seckler, Wegberg Das Kreuz im Jahre 1928 Dieses Bild zeigt das Dorfkreuz im Jahre 1928. Das Haus ist im oberen Bereich noch aus Fachwerk mit Lehmfeldern. Die Lehmwände wurden 1929 durch Feldbrandsteine ersetzt. Durch die west-südwest Lage des Standortes ist das Kreuz sowie auch das Fach- und Mauerwerk sehr wetterempfindlich.
Das Kreuz zwischen 1929 -1945
Das Bild entstand zwischen dem Hausumbau 1929 und dem Ende des 2. Weltkrieges. Zu sehen ist noch der alte Korpus, der nach dem Krieg verschwunden ist. Unter der linken schrägen Dachfläche ist eine kleine Glocke angebracht, die ebenfalls nach dem Krieg nicht mehr aufgefunden wurde.
Grundsanierung der Hauswand im Jahre 2001 Die nun schon 255 Jahre alte Fachwerkwand am Dorfkreuz In Schönhausen 18 weist starke Schäden am Holzwerk durch Holzwurmfraß und Fäulnis auf. Dadurch haben die Steinfelder zwischen den Holzbalken keinen Halt mehr. Bei starkem Wind drohten die Felder heraus zufallen, sogar ein Einsturz der Wand ist möglich. Der drohende Einsturz wurde dem Denkmalamt der Stadt Wegberg gemeldet. Der Amtsleiter für Denkmalpflege und der Landeskonservator Herr Dr. Meiers begutachteten bei einem Ortstermin die sichtbaren Schäden. Dr. Meiers schlug vor, eine stabilisierende Innenwand zu errichten und dann die Fachwerkwand abzubrechen. Einen Neuaufbau in Fachwerk lehnte er ab und schlug stattdessen einen Aufbau mit alten, dem angrenzenden Mauerwerk gleichen Ziegelsteinen vor. Die Sanierung wurde in mehreren Schritten vollzogen. An der Innenseite der Wand zum Hof hin wurde ein Fundament vom 80 cm Tiefe gegossen. Darauf wurde eine 17,5 cm starke Wand aus Kalksandsteinen gemauert. In mehreren Steinschichten wurden Maueranker in Form von Stahlstäben eingemauert, die die Wand mit den nebenstehenden Mauerwerken verbinden sollte. Die Wand wurde bis unter den Dachbalken gemauert. Dadurch wurde das Dach zusätzlich stabilisiert. Erst dann wurde die alte Fachwerkwand abgebrochen. Die Ziegelsteine wurden vorsichtig gesäubert und gelagert, da diese ja eine Wiederverwendung finden sollten. Die fehlenden Steine wurden von einem alten benachbarten Bauernhof -der zum Abbruch freigegeben war- besorgt.
Nach dem Abbruch der alten Wand wurde auch dort ein neues Fundament gegossen. Die Maurerarbeiten wurden von einem Fachmann in Nachbarshilfe ausgeführt. Der Aufbau der neuen Wand begann. Etwas Sorgen bereitete uns der schlechte Zustand des Mauerpfeilers, der den Standort der alten Wand deutlich erkennen lies. Der Pfeiler wurde mit Steinstücken ausgemauert. In kurzer Zeit war die neue Mauer errichtet. Anschließend wurden das neu erbaute, sowie das angrenzende Mauerwerk neu eingefugt. Eine Angleichung der Mauerwerke war erkennbar. Das Holzkreuz wurde zwischenzeitlich gesäubert, mit Holzschutzmittel angestrichen und anschließend an alter Stelle aufgestellt.
Das Kreuz vor der Grundsanierung 2001
Witterungseinflüsse waren es, die eine regelmäßige Instandsetzung von Fach- und Mauerwerk erforderlich machten. Hinzu kamen fehlende Fundamente, Fäulnis und Holzwurmfraß. So wurde im Jahre 2001 festgestellt, dass die Mauer vom Einsturz bedroht war. Eine Grundsanierung des Mauerwerkes war unumgänglich.
Das Kreuz im Jahre 2005 Solides versiegeltes Mauerwerk auf tiefgründigen Fundamenten versprechen eine Jahrzehnte lange Haltbarkeit. Im Jahre 2004, wurde ein wetterfester Korpus gestiftet. Die Einsegnung erfolge am 19. Juni 2005 nach der Antoniusandacht durch Pater Franz Hendrickx O. Carm.
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