Denkmale in der Gemeinde Hürtgenwald

 Nr. 23

 

Standort:

Flurstraße / Ecke Rossheckenweg, 52393 Hürtgenwald - Raffelsbrand

GPS:

5043' 26,5" N   06o 23' 28,6" O

Zuständigkeit:

Nachbarschaft

Baujahr:

1966-70

Tag der Eintragung als Denkmal

20. März 1995

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Gedächnis Kapelle in Hürtgenwald - Kleinhau

Denkmalbeschreibung:  

Das Gebäude weist sich in seiner äußeren in inneren Erscheinung als ein typisches Bauwerk der 50 er Jahre aus. Zwar wurde die Kapelle erst in den Jahren 1966 – 70 errichtet, doch stammt die Planung des Architekten Richards von 1954, sie wurde fast unverändert übernommen und umgesetzt.

Über einem L – förmigen Grundriß erhebt sich ein schlichter Baukörper, der mit seinem über den Nebenwänden abgeschleppten Satteldach traditionelle Bauformen der Eifelregion aufnimmt.

Erschlossen wird der Bau durch eine offene, der Kapelle vorgelagerten Vorhalle, die über zwei Stufen erreichbar ist und seitlich von zwei massiven Bruchsteinwänden abgeschlossen wird. Den waagerechten Abschluß bildet ein gerades, leicht vorkragendes Vordach, das zusätzlich von zwei filigran wirkenden Eisenstützen getragen wird. Die Rückwand der Vorhalle ist verputzt. Links befindet sich der Kircheneingang, rechts der Eingang zu einem Nebenraum.

Im Plan ist die Putzfläche zwischen den Türen noch von fünf kleinen längsrechteckigen Fenstern durchbrochen, die beim Bau nicht zur Ausführung kam. Über der Vorhalle erhebt sich der durch die Abschleppung asymmetrisch geformten Fenster, das noch zeitgenössische farbige Verglasung aufweist.

Die Seitenwände der Kapelle sind durch strebepfeilerartige Bruchsteinwandvorlagen in vier Joche gegliedert. Die zurückspringenden Wandflächen sind verputzt und nur auf der Südseite von kleinen quadratischen Fenstern durchbrochen. Auf dem schiefergedeckten Dach erhebt sich ein kleiner Dachreiter mit Glocke.

Der Innenraum der Kirche wird von der Parabelform des Giebelfensters bestimmt, die Gestalt der gewölbten Decke spiegelt die Figur des Giebelfensters wieder. Nach Süden öffnet sich ein kleines flach gedecktes Seitenschiff. Der gesamte Innenraum ist einheitlich weiß gefaßt. Die Ausstattung geht in weiten Teilen af die Entwürfe des Architekten zurück.

Obwohl die Kapelle erst zum Ende der 60 er Jahre errichtet wurde – jedoch Pläne des Jahres 1954 exakt umgesetzt wurden – kann man hier von einem typischen Architekturbeispiel der 50 er Jahre sprechen. Die charakteristische Formensprache dieser Zeit wurde hier mit landschaftstypischen Merkmalen (Abschleppung) und Materialien (Bruchstein, Schiefer) zu einer harmonischen Einheit verbunden. Der Innenraum ist bis ins Detail unverändert erhalten. Somit ist die Anlage bedeutend für die Geschichte des Menschen – sie dokumentiert den Aufbauwillen der Gemeinde nach fast völliger Kriegszerstörung – und sie ist erhaltenswert aus baugeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen. Ich bitte Sie, die Eintragung in die Denkmalliste vorzunehmen, das Benehmen zur Genehmigung nach § 21 (4) DSchG NW gilt hiermit als hergestellt.