Denkmale in der Stadt Jülich

 Nr. 34

 

Standort:

Wolfshovener Straße 213,  D-52428 Jülich - Stetternich

GPS:

5055' 06,2" N   06o 24' 48,2" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

vor 1858

Tag der Eintragung als Denkmal

12. Januar 1987

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Gutshof Burg Wolfshoven  in Jülich - Stetternich

Denkmalbeschreibung:

Es handelt sich um eine vierseitige Hofanlage, welche an der Hauptstraße in Stetternich liegt . An der Straßenseite steht eine Scheune, ein überdachter Unterstellplatz  mit alten Außenmauern und zwei Blausteinpfeilern, an der linken Hofseite ist ein Backstein-Wohnhaus und an der rechten Seite eine Scheune die teilweise mit Backsteinen verkleidet ist. Die rückwärtige Hofseite wird von einer Scheune und einer Garage begrenzt.

a)      Wohnhaus  (erbaut 1858)

Großer, fast freistehender Backsteinbau; zweigeschossig, Geschoßhöhe im Erdgeschoß 3,85 m und im Obergeschoß 3,75 m; Grundriß – symmetrisch mit axialem Querflur und anschließendem Treppenhaus, alle Zimmereingänge zum Flur hin, sowie Durchgänge von Raum zu Raum, in den Räumen Fachwerktrennwände aus Fichtenholz mit Ziegelausfachung, Stuckdecken teilweise noch vorhanden.

Flure mit quadratischen Fußbodenplatten aus Blaustein, hellem und rötlichem Marmor im Erdgeschoß und breite Fichtendielen im Obergeschoß. Zweiflügelige Fenstersprossen im Oberlicht aus Eiche (nur noch einige vorhanden) 

Walmdach teilweise noch mit alten Tonziegeln), Pfettendach mit liegendem Dachstuhl; Keller mit Tonnengewölbe.

Hofseite

Siebenachsig mit Eingang in der Mittelachse, kastenförmiges Traufgesims mit gusseisernen Konsolen, Rechteckfenster, im Obergeschoß mit rechteckigen Überfangprofilen.

Gartenseite:

Fünfachsig mit Eingang in der Mittelachse, große breite Freitreppe; vor den Eckachsen zwei große Ecktürme, dreigeschossig, aus Backstein; in allen Geschossen Rundbogenfenster mit Mittelpfeiler, Dachgeschoß mit umlaufendem kleinen Zinnenkranz auf Rundbogenfries vorgekragt, je vier schmale Eckwarten.

Straßenseite Zweiachsig

b)      Mauer mit zwei Torpfeilern

Außenmauer (zur Straßenseite) der scheune (2) und des überdachten Unterstellplatz (4) aus Backstein. Torpfeiler (aus der Stadtbefestigung –3) sind Spolien aus Blaustein.

c)      Weg zum oder vor dem Wohnhaus (Hoffläche) mit alter Kieselpflasterung

Burg Wolfshoven ist bedeutend für die Geschichte des Menschen im Sinne des § 2 Absatz I, Satz 2 DSchG. Das Herrenhaus wurde 1858 vom Textil- und Tuchfabrikanten Grünewald aus Jülich gebaut. Er wollte auf diese Art und Weise die Lebensformen des Adels kopieren und folgte damit einer Mode, wie sie im aufstrebenden Großbürgertum seit Mitte des 19. Jahrhunderts üblich war. Das Gesamtbauwerk orientiert sich an den rheinischen Landesburgen und Schlössern (Ecktürme – wegen diesen wird das Herrschaftshaus im Volksmund „Burg“ genannt) und den Berliner Bürgerhäusern (Mittelbau) des 19. Jahrhunderts.