Denkmale in der Stadt Jülich

 Nr. 41

 

Standort:

Rödinger Straße 1,  D-52428 Jülich - Güsten

GPS:

5057' 34,3" N   06o 25' 49,4" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1845

Tag der Eintragung als Denkmal

22. April 1987

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Hofanlage in Jülich - Güsten

Denkmalbeschreibung:

Es handelt sich um eine mit einer Backsteinmauer umgebene Hofanlage, die ein bürgerliches Wohnhaus mit niedrigem Wirtschaftsanbau aufweist.

Das Wohnhaus ist mit seiner Hauptfassade (Traufseite) von der Straße zurückgesetzt und durch einen Vorhof getrennt. Die linke Giebelseite ist in der Gartenmauer, die zur Straße „Am Amtmannshof“ gelegen ist, eingebunden. In hinteren Gartenbereich ist die Mauer ruinös . An der rechten Giebelseite schließt sich der langgestreckte Wirtschaftsanbau an. Der Vorhof zur Kirche hin wird durch eine aufwendige Tordurchfahrt und einen Fußgängerdurchgang in der Gartenmauer erschlossen. Der Vorhof ist durch eine neue Mauer geteilt und vorne rechts als PKW-Einfahrt zur Straße hin offen . 

Wohnhaus 1845 erbaut

Zweigeschossiger Backsteinbau mit Kniestock und Krüppelwalmdach; vordere Traufseite zu 4 Achsen, rückwärtige Traufseite zu 5 Achsen. Fensteröffnungen mit Blausteinsohlbänken und stichbogigen Ziegelstürzen, erneuerten 2-flügeligen Sprossenfenster mit Oberlicht. Kellerfenster mit Blausteingewänden. Eingang an der vorderen Traufseite in der 2. Achse von rechts mit Blausteingewänden, Blausteinübergiebelung, historisierender einflügeliger Tür mit Oberlicht.

Wirtschaftsanbau

Eingeschossig, langgestreckt, aus Backstein teilweise erneuert. Satteldach. Vor der rückwärtigen Fassade schmiedeeiserne Wasserpumpe des 19. Jahrhunderts.

Tordurchfahrt und Gartenmauer

Korbbogig, zwischen quadratischen Backsteinpfeilern, Torgitter in verzierten Bogenbereich mit gleichen Wappenelementen wie beim Sandsteinwappen des Amtmannshofs. Bachsteinmauer ca. 2m hoch.

Historischer Innenausbau

1.       Stuckdecken in drei Räumen

2.       Originale Türen und Holztreppe

3.       Wandnischen in fast jedem Raum, wahrscheinlich früher für Heiligenfiguren

4.       Gewölbekeller mit Backofen

5.       Kehlbalkendach mit liegendem Dachstuhl

  Das Wohnhaus ist mit seinen hohen Geschossen, Blausteingewänden und Stuckdecken ein gutes Beispiel für ein repräsentatives, ländliches - bürgerliches Wohnhaus der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert. Im Gegensatz zu bäuerlichen Wohnhäusern des 19. Jahrhunderts ist es nicht direkt von der Straße aus zugänglich, sondern durch einen Vorhof distanziert – in Anlehnung an die örtliche Tradition von Herrenhäusern. Die aufwendige Tordurchfahrt unterstreicht den repräsentativen Charakter der Hofanlage, ähnlich der Einfahrt bei einer Vorburg.