Denkmale in der Stadt Jülich |
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Nr. 42 |
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Standort: Altenburger Straße 18, D-52428 Jülich - Pattern GPS: 50o 53' 19,5" N 06o 24' 21,5" O Zuständigkeit: Kath. Pfarrgemeinde Selgersdorf Baujahr: 1913/14 Tag der Eintragung als Denkmal 22. April 1987 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Kath. Pfarrkirche St. Stephanus in Jülich - Selgersdorf
Denkmalbeschreibung: Es handelt sich um eine
schlichte dreischiffige Hallenkirche aus Ziegel- und Tuffstein mit einer
Flachdecke aus Holz, Mittelschiff mit 3/8-Chorschluß (nach Westen
gerichtet) und einem vorgesetzten Ostturm. Der Turm ist viergeschossig
mit achtseitiger verschieferter Haube und einem flankierenden Treppentürmchen
an der rechten Turmseite. Die Unterschutzstellung wird auf die
historische (ursprüngliche) Bausubstanz von 1913/14 beschränkt. Historische
Ausstattung Im Inneren der Kath.
Pfarrkirche St. Stephanus befinden sich folgende historische
Ausstattungsstücke, die mit dem Bauwerk eine Einheit im Sinne von § 2
(2), Satz 3 DSchG bilden. - Zwölf geschnitzte Apostelfiguren von einem ehemaligen spätgotischen Altar (1450 bis 1470) aus Eichenholz, Größe 37 bis 38 cm, neuerdings einfarbig, Künstler unbekannt. - Heiliger Stephanus vom ehemaligen Hochaltar aus Eichenholz, barock, um 1700, Künstler unbekannt - Zwei Engelfiguren (Putten) aus Eichenholz, barock, um 1700, Künstler unbekannt, vom ehemaligen Hochaltar -
Stephanusfigur aus Eichenholz von 1450 An der Kirchhofsmauer
(Nordseite des Grundstücks der Pfarrkirche): - Zehn schmucklose Grabsteine aus dem 17./18. Jahrhundert, - Neun Grabkreuze aus weißem Sandstein, teilweise in einem guten Zustand, teilweise Fragmente, Schrift größtenteils schwer lesbar. -
Eine Grabsteinplatte aus rotem Sandstein. Die Pfarrkirche wird zum
ersten Mal 1255 erwähnt, in einer Urkunde erst 1371. Sie war aber
vermutlich bedeutend älter, 8./9. Jahrhundert. 1266 begann man mit dem
Bau der ersten Kirche aus Stein, Vorgängerbauten wahrscheinlich aus
Holz. Im 18. Jahrhundert wurde diese baufällig und musste durch eine
andere ersetzt werden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Neubau zu
klein, er wurde aber erst 1923 abgerissen. Die heutige Pfarrkirche
entstand 1913/14 an einem neuen Standort (an der Straße liegend) neu.
Diese wurde vom Architekten Sültenfuß aus Düsseldorf unter dem
damaligen Pfarrer Wimmer (1903 bis 1930 in Selgersdorf) erbaut, in der
Pfarrkirche neben dem Eingang ist eine Gedenktafel angebracht. Im Juni
1914 fand die Einweihung statt. Die neue Kirche „St. Stephanus“
wurden im neugotischen Stil aufgebaut, sie ist damit eine der wenigen
neugotischen Kirchen in Jülich. Neugotisch war eine Wiederbelebung der
gotischen Stilrichtung (in Deutschland ca. 1235 bis 1520) Baugestaltung
im 19./20. Jahrhundert. Diese war als Bestandteil des Historismus in
Europa verbreitet und vereinzelt bis in die jüngste Zeit fortlebend. |