Denkmale in der Stadt Jülich |
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Nr. 63 |
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Standort: Lindenplatz, D-52428 Jülich - Barmen GPS: 50o 56' 34,4" N 06o 18' 06,4" O Zuständigkeit: Stadt Jülich Baujahr: 1823 Tag der Eintragung als Denkmal 20. Juni 1991 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Spritzenhaus in Jülich - Barmen Denkmalbeschreibung: Das ehemalige Spritzenhaus in
Barmen wurde 1823 als langgestrecktes, eingeschossiges Bauwerk aus
Feldbrandsteinen mit ziegelgedecktem Walmdach am Lingenplatz in Barmen
erbaut. Nach 1945 wurde der hintere Walm durcheinen Giebel ersetzt. Im
Zuge der Renovierungsarbeiten im Jahre 1985 wurde das Spritzenhaus mit
einem neuen Dach und einem hellen Außenanstrich versehen. Bauliche Veränderungen
an den Außenmauern wurden nicht vorgenommen. Ein über dem Türsturz
eingebauter Inschriftbalken, der das Erbauerjahr erkennen läßt, an der
Außenmauer angebrachte originale Feuerleiterhaken sowie die zur
Belichtung des Innenraumes in den Seitenwänden eingebrachten
Mauerschlitze lassen den Schluß zu, daß das Spritzenhaus weitestgehend
in seinem Ursprungszustand erhalten geblieben ist. Das Spritzenhaus ist
bedeutend für die Geschichte des Menschen, für die Erhaltung und
Nutzung liegen vor allem wissenschaftliche, ortsgeschichtliche,
volkskundliche oder städtebauliche Gründe vor. Das Spritzenhaus ermöglicht
Rückschlüsse auf die Einrichtung des organisierten Feuerschutzes vor
sd. 165 Jahren und hat ferner Bedeutung für die Elektrifizierung des
Ortes. Ferner ist noch erwähnenswert, daß das Spritzenhaus früher
auch als Dorfgefängnis diente. Solche Gebäude gab es damals zwar in
vielen Orten, heute ist in der naheren Umgebung jedoch kein einziges
mehr bekannt. Auch in seinem heutigen
Zustand kann das Spritzenhaus einen Eindruck davon vermitteln, wie man
mit z.B. Landstreichern oder anderen Randgruppen umzugehen pflegt und
spiegelt somit das ehemalige Sozialbewußtsein wieder. Außerdem
dokumentiert es in typischer Weise das Brauchtum dieser Zeit (soziale
Aufgaben der Dorfgemeinschaft). Somit liegen volkskundliche Gründe für
eine Unterschutzstellung vor. Der oben angesprochene
Seltenheitswert und die im Laufe der Zeit stark differierende Nutzung
des Gebäudes lassen es als bedeutend im Zusammenhang mit der
ortsgeschichtlichen und volkskundlichen Entwicklung und Nutzung durch
die Einwohner in Barmen erscheinen. Das Spritzenhaus trägt entscheidend zur Prägung des Erscheinungsbildes des Lindenplatzes bei und ist demnach für den Platz, aber auch für den ganzen Ort, von Bedeutung.
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