Denkmale in der Stadt Jülich |
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Nr. 67 |
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Standort: Kirchstraße 6, D-52428 Jülich - Bourheim GPS: 50o 54' 27,6" N 06o 20' 38,2" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: um 1500 Tag der Eintragung als Denkmal 23. April 1992 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Wasserburg Linzenich in Jülich - Bourheim
Denkmalbeschreibung: Es handelt sich um eine zweiteilige Wasserburg mit weitläufigem Grabensystem. Die Burganlage umfasst eine vierflügelige Vorburg sowie ein ursprünglich freistehendes Gartenhaus innerhalb der Vorburggräben. Das ehemalige Herrenhaus liegt auf eigener Insel an der Nord-Ost-Ecke der Vorburg. Die Gräben sind im südöstlichen Bereich nach dem zweiten Weltkrieg verfüllt worden. Die übrigen Gräben sind seit den 60er Jahren trocken. Die gesamte Burganlage wurde
in zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die Vorburg wurde teilweise
wieder aufgebaut. Als denkmalwerte Bestandteile davon sind heute noch
ein Wirtschaftstrakt von Anfang des 18. Jh. (12), das heutige Wohnhaus
von 1905 (1) mit älteren Wirtschaftsgebäuden (2, 4, 18) ein ehemaliges
Gartenhaus von 1738 (8) sowie die Außenmauern (6) der ruinösen
Wirtschaftsgebäude anzusehen. Das barocke Herrenhaus mit
mittelalterlichem Wohnturmkern ist als zweigeschossige Ruine verblieben. Zum Denkmal zugehörig ist
ein nord-westlich bis nord-östlich der Burganlage gelegener
umfangreicher, verwilderten Landschaftspark mit Gnadenkapelle (20) sowie
Toranlagen. Eine Zufahrtsallee mit altem Baumbestand verbindet nach
Süd-West hin mit der Antoniuskapelle (22) von Anfang des 17.
Jahrhunderts. Außerhalb der Vorburg neben
der Zufahrtsallee befindet sich weiter, dreiflügelig angelegte
Wirtschaftsgebäude, sie sind jedoch ohne Denkmalwert (Datierung in
Mauerankern 1853) Charakteristische Merkmale
des Baudenkmals a)
Herrenhaus-Ruine Um 1500 mit älterem Kern, Umbau 1752, zweigeschossiger Backsteinbau von sieben Achsen, Eingang in der Mittelachse mit Freitreppe und Oberlicht, drei Mittelachsen als Risalit. Im
Haus und an der Nord-West-Seite als Vorbau erkennbar der alte Kern eines
mittelalterlichen Wohnturmes: teilweise als Bruchstein, Erweiterung in
Backstein mit Haustein-Eckquadern –Bogenfries z.T. noch erhalten-.
Neu-Renaissance-Erker (Ende 19. Jh.) im Winkel. Keller mit
Backsteintonnengewölbe. b)
Vierflügelige Vorburg 17.
bis Anfang 20. Jh., z.T. auf älteren Resten; aus Backstein Wohnhaus
mit Brücke 1905 (in Mauerankern) auf altem Unterbau nach Brand aufgebaut. Eckturm, Walmdach. Überbaute Tordurchfahrt von ca. Mitte 19.Jh. Die
Brücke wurde als Zufahrt zum um 1905 entstandenen separaten Pächterhof
erbaut. Wirtschaftsgebäude Anfang
18. Jh. auf älterem Unterbau, teilweise mit Aufbauten von 1905 (nach
Brand). Barockes
Gartenhaus 1738 (in Mauerankern datiert) auf älterem Unterbau, ursprünglich freistehend, zweigeschossig, Walmdach. Wirtschaftsgebäude Ehemalige Stallungen bzw. Scheune Anfang 18. Jh. auf älterem Unterbau Staffelgiebel
mit geschweiften Formen zum Herrenhaus hin, Satteldach (teilweise
provisorisch mit Pultdach gedeckt), an der äußeren Gebäudeecke
kleines Erkertürmchen mit spitzer Haube; Strebepfeiler im Graben,
Sockelbereich im Graben teilweise in Bruchstein. Zum Hof hin zwei
korbbogige Toreinfahrten. Außenmauern
aller ruinösen Vorburgbauten Grabenmauern und Brücke zum Herrenhaus c)
Antoniuskapelle Anfang 17. Jh. anstelle einer baufällig gewordenen Kapelle con 1351 erstellt, 1880 umgebaut, 1973 restauriert. Saalbau
aus Bachsteinbau mit dreiseitigem Abschluß, verschiefertes Dach,
sechseckiger Dachreiter in Holzkonstruktion. Dreipassfenster,
zugemauerter ehemaliger Eingang an der Nord-Ost-Seite,
Kreuzrippengewölbe von 1880, Strebepfeiler des 19. Jh., Frontfassade
erneuert (anstelle des früheren neugotischen Staffelgiebels. - Eingemauerte Steinplatten an der Eingangsfront: 1.
Mit dem Schwarzbergische Wappen, Inschrift und Datierung (1606 .
1646) 2.
Mit dem Allianzwappen von Mylius und Raitz von Frentz- - Innen eine in die Kapellenwand eingemauerte Grabplatte in barocken Foren. - Steinaltar, mit Holzplatte vergrößert. Die historischen Ausstattungsstücke, wie der hölzerne Altar von Peter Gummersbach mit Marienfigur (1652), die Figuren der Pestheiligen „Heiliger Antonius“ und „Heiliger Sebastian“ sowie einige Totentafeln sind im Haus Linzenich untergebracht. d) Zugehörige Anlagen - Landschaftspark Mit Blausteintorpfeilern aus der Jülicher Befestigungsanlage (ca. 1880 hier errichtet), polygonale Gedenkkapelle von 1918. -
Zufahrtsallee des 19.Jh. - Grabenanlagen |