Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Selfkant

 

 

 

Standort:

Kirchplatz, 52538 Selfkant - Millen

GPS:

51° 1′ 24″ N, 5° 52′ 48″ O

Zuständigkeit:

Kirchengemeinde Millen

Baujahr

10. Jahrhundert

Pfarrgemeinde:

St. Nikolaus Millen

 

 

Kirche St. Nikolaus in Millen

 

    

    

Standort:

Die Kirche St. Nikolaus hat ihren Standort am Kirchplatz, im Ortsteil Millen, in der Gemeinde Selfkant im Kreis Heinsberg. Sie steht zusammen mit der Orgel als Denkmal Nr. 39 in der Denkmalliste der Gemeinde Selfkant unter Denkmalschutz. 

Geschichte:

Im 10. Jh. (?) wurde eine Saalkirche mit eingezogenem, fast quadratischem Chor gebaut. Wohl nach Einrichtung der Propstei setzte man etwa 1121/26 im Westen vor diese Kirche ein etwas breiteres Schiff. Etliche Jahre später erweiterte man dieses Schiff durch ein schmales Seitenschiff an der Nordseite. An der Ostseite dieses Seitenschiffs baute man dann noch im gleichen Jahrhundert eine etwas breitere Kapelle mit halbrunder Apsis, die sogenannte Quirinuskapelle. Vor das Hauptschiff wurde, vielleicht im Anschluß daran, der Westturm gesetzt. In die Ostwand des Chores wurde aus einem Blaustein ein rundes Oculusfensterchen (Hagioskop) geschnitten, um auch von außen einen Blick auf den Altar zu haben. Im 17. Jh. erhielt die flachgedeckte Kirche eine Pliesterdecke. 1636 wurde die Quirinuskapelle und 1637 das Chorhaus reich mit Stuck im Stil des italienischen Barock versehen. 1644 baute man an die Südwand des Altarraums eine als Sakristei benutzte Kapelle (?). 1659 wurde auch der Turm erneuert. Die großen Fenster wurden 1859 in die Südwand des Hauptschiffs gebrochen, die Fensterrose ist aus 1894, im gleichen Jahr wurde am Seitenschiff außen die Nordwand erneuert und die Halbkreisapsis durch Blendarkaden gegliedert. Nach dem Krieg 1939/45 wurde die Kirche restauriert: 1954 durch die niederländische Denkmalpflege, 1964 die Stukkaturen in der Quirinuskapelle und 1977 im gesamten Altarraum.

Architektur:

Die Kirche ist ein zweischiffiger Bau mit einem Chorhaus aus zwei Gevierten, die auch in der Höhe gestaffelt sind. Sie ist gebaut aus Kiesel, römischen Ziegeln und Sandstein. Die Sakristei und der Westturm sind in Backstein gebaut. Das Turmdach ist achtseitig und wird von einem Turmkreuz und einem Wetterhahn bekrönt.

Ausstattung:

 *  In der Kirche sind ein Altar, ein Tabernakel, ein Taufstein sowie mehrere Heiligenfiguren.

 *  Die Orgel hat 10 Register und eine mechanische Traktur und stammt aus dem Jahr 1873

 *  Im Kirchturm befinden sich Glocken aus den Jahren 1320 und 1477 sowie eine Turmuhr

 *  Mehr Infos über die Glocken von Millen im Glockenbuch Seite 264

 Glockengeläute der Kirche St. Nikolaus Millen

 *  Die Kirche besitzt eine Buntverglasung

Quellenhinweis:

 *  Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7 S. 691-693

 *  Band Acht 1906: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz von Paul Clemen

 *  Die Restaurierung der Stuckaturen im Chor der kath. Pfarrkirche St. Nikolaus in Millen, von Wolfgang Zahn (H. K. des Kreises Heinsberg 1979 S. 54 - 62)

 *  Denkmalliste Selfkant, Nr. 39, Eintrag: 8. April 1988

 *  Die Geschichte und Beschreibung der Pfarre St. Nikolaus Millen

 Die Nikolauskirche in Selfkant - Millen

 *  Die Kirche St. Nikolaus Millen in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Servatius, Selfkant