Kirchen und Kapellen in der Stadt Wassenberg

 

 

 

Standort:

Pützchensweg, 41849 Wassenberg-Birgelen

GPS:

51° 06 33,9″ N, 06° 09′ 59,8″ O

Zuständigkeit:

Kirchengemeinde Birgelen

Baujahr:

1860

Pfarrgemeinde

St. Lambertus Birgelen

 

 Wallfahrtskapelle Birgelener Pützchen in Birgelen

 

Standort:

Die Wallfahrtskapelle zur Schmerzhaften Muttergottes, das Birgelener Pützchen, befindet sich am Pützchensweg, im Stadtteil Birgelen in der Stadt Wassenberg, im Kreis Heinsberg. Die Kapelle steht als Denkmal Nr. 27 in der Denkmalliste der Stadt Wassenberg unter Denkmalschutz.

 

      

Das Birgelener Pützchen

Der Ursprung der weit bekannten Wallfahrtskapelle „Birgelener Pützchen“ geht auf die Anfänge des Christentums in unserer Heimat zurück. Der Überlieferung nach wurden hier  um das Jahr 700 durch den hl. Lambertus die ersten Christen am südlichen Niederrhein getauft. Wenige Jahre später wurde auf einer nahe gelegenen Anhöhe, auf der heute die Friedhofskapelle steht, eine kleine Holzkirche erbaut. Das Wasser des Pützchens (Pütz = Brunnen)  gilt als heilbringend und soll insbesondere Augenleiden lindern.

Wie es zur Errichtung eines ersten Bildstocks mit einem Bildnis der Gottesmutter Maria an dieser Taufstätte kam, berichtet eine alte Legende:

Ein Herr von Schlickum war bei der Jagd im Birgelener Wald von einer Bärin lebensgefährlich verletzt worden, sodaß sein Tod nun unabwendbar schien. Um die Wunden auszuwaschen, suchte sein Jagdgenosse nach Wasser und fand zwischen den Wurzeln einer Eiche eine saubere Quelle. Mit diesem Wasser wusch er die Wunden aus und das Leben des adeligen Herrn wurde gerettet. Zum Dank ließ Herr von Schlickum einige Tage später am Baum über der Quelle ein Marienbild in einem wetterfesten Kasten anbringen. Immer wieder gab es neue Berichte von weiteren Heilungen und Gebetserhörungen sodaß zahllose Menschen seit dieser Zeit den Bildstock am Pützchen aufsuchten.

Nachdem Birgelen und Wassenberg die Zeit der Revolutionskriege 1793/94 glimpflich überstanden hatten, ließ eine vermögende Frau aus Wassenberg 1795 anstelle des alten Bildstocks ein steinernes Bethäuschen errichten. Der Brunnen wurde um 1850 eingefasst und eine Kapelle darüber gebaut. 1910  wurde der in der weiteren Umgebung einmalige Kreuzweg entlang des Weges von Birgelen zum Pützchen errichtet. Der achteckige Hauptraum der Kapelle wurde im Jahre 1933 an die kleine, rechteckige Kapelle aus dem Jahr 1863 angebaut. 1936 wurde der heute noch vorhandene Altar mit dem Gnadenbild im Pützchen aufgestellt.
Eine erste urkundlich belegte Pilgerfahrt zum Pützchen erfolgte im Jahr 1718. Jeweils am ersten Sonntag im Mai findet seit 1928 an der Kapelle der 'Pützchenssonntag' statt. In der Karwoche gehen zahlreiche Pilgergruppen den Kreuzweg zum Birgelener Pützchen.
Von Pfarrer Willi Steinrath (1926 – 2009) initiiert, finden sich jeden Sonntag, Dienstag und Freitag gegen 16.00 Uhr Gläubige zum Rosenkranzgebet am Pützchen ein.

Für den Erhalt des Birgelener Pützchens sorgen zahlreiche Mitglieder des im Jahre 2010 gegründeten „Kapellenverein Birgelener Pützchen e.V.“

Textquelle: Kirche im Bistum Aachen, Geschichte der Pfarre St. Lambertus Birgelen

 

         

Architektur:

Nach 1860 errichtete man über einem Brunnen einen rechteckigen kleinen Backsteinbau mit einem offenen Dachreiter auf dem Satteldach. 1933 wurde eine höhere achtseitige Kapelle daran gebaut nach Plänen von B. Rotterdam. 1987 wurde die Kapelle renoviert. 

Quellenhinweis:

 *  Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7 S. 792

Ausstattung:

 *  In der Kapelle sind ein Altar, ein Muttergottesbild, mehrere Heiligenfiguren und zahlreiche Gedenktafeln.

 *  Im Dachstuhl befindet sich eine kleine Glocke.

 *  Die Kapelle besitzt eine Buntverglasung

Infos zur Kapelle

 *  Geschichte zum Birgelener Pützchen

 *  Denkmalliste Wassenberg, Nr. 27 Eintrag vom 11. September 1984

 *  Gestohlene Heilige nach 20 Jahren zurückgebracht (RP-Online v. 1. Oktober 2016