Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. B 174

 

Standort:

Brucknerallee 58/60,  D 41236 Rheydt - Mitte

GPS:

5110' 14,6" N   06o 26' 39,8" O

Zuständigkeit:

Stadt Mönchengladbach

Baujahr:

1952 nach Kriegszerstörung

Tag der Eintragung als Denkmal

13. Januar 2011

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Schule, Aula und Musiksaal in Rheydt Mitte

     

 

 

Denkmalbeschreibung:  

Das Hugo-Junkers-Gymnasium liegt zwischen der Brucknerallee und dem Hugo-Junkers-Park unmittelbar nördlich des Rheydter Stadtkerns.

Durch den Wiederaufbau des stark zerstörten Straßenflügels an der Brucknerallee entstehen Anfang der 1950er Jahre eine Aula und Turnhalle bzw. in dem sich rechtwinklig in die Grundstückstiefe entwickelnden Bauteil ein Musiksaal. Nur diese beiden Funktionsräume sind mit ihren Ausstattungen denkmalwert.

Aula: Die Aula liegt im Erdgeschoss des Straßenflügels. Der Saal ist einschließlich der Empore 22 m lang und 12 m breit. Zur Straßenseite wird die Aula durch zehn hochrechteckige Fenster, zur Hofseite durch acht Fenster belichtet. Eine doppelflügelige Tür - mittig in der Fassade angeordnet -  stellt den hofseitigen Hauptzugang dar. Ein weiterer Zugang führt aus dem Treppenhaus des Altbaus direkt auf die Empore, von der zwei abgewinkelte Treppenläufe hinab in den Saal führen. An der nördlichen Stirnseite liegt die Bühne. Sie besteht aus der Vorbühne (im Saal) sowie dem Portal und der Hauptbühne (hinter dem Portal). Aus dem Saal führen zwei Treppenläufe auf die Vorbühne, die durch das Portal (mit dem Bühnenvorhang) auf die Hauptbühne überleitet. Zwei vierstufige Treppen führen Backstage von der Hauptbühne zu den zugehörigen Nebenräumen (Requisite, Vorbereitung, Umkleide) hinab. Die Innengestaltung aus den 1950er Jahren ist original erhalten. Sie umfasst Holzvertäfelungen an den Außenwänden, an der Bühnenwand und der Emporenwand. An den Außenwänden bewirken die Heizkörperverkleidungen in den Fensterbrüstungen und die hochrechteckigen Fenster in Verbindung mit den wandhohen holzverkleideten Lisenen eine starke vertikale Rhythmisierung der Wände. Auf den Lisenen sind schmale Leuchtkörper aus mattiertem Glas montiert. Die höher gelegene Bühne wird von der mehrfach profilierten und gestuften Holzrahmung des Portals gefasst, hinter der der Bühnenvorhang verläuft. Sie wird von den seitlichen, durchbrochenen Wandflächen flankiert. Auf dem Saalboden liegt ein fischgrätförmig verlegtes Stabparkett. Die Decke zeigt einen vertieft und indirekt beleuchteten Deckenspiegel. Der unter der Empore ursprünglich als Garderobe genutzte offene Raum wurde nachträglich geschlossen.

Musiksaal: Der Musiksaal schließt rechtwinklig an den Bühnen-Nebenraum-Trakt mit Funktionsräumen (Vorraum, Notenraum, Umkleideraum) an. Zugängig ist der 12 x 7,6 m große Saal nur über den Schulhof. Jeweils fünf hochrechteckige Fenster belichten seine beiden Langseiten. Die Innenausstattung besteht aus Holzvertäfelungen, die seitlich geringfügig über den Fensterbänken abschließt. In die Vertäfelungen sind die Innentüren mit den Türfuttern und Türblättern sowie die Heizkörperverkleidungen integriert. Die Fensterrahmen sind bereits erneuert. Als Bodenbelag ist Stabparkett fischgrätförmig verlegt. Die Deckenfläche ist durch eine umlaufende Leiste gefasst. Die Beleuchtung - vor einem abgesetzten Deckenspiegel rasterförmig montiert - wurde mit filigranen Leuchtstoffröhren vermutlich erneuert. sehr filigranen Leuchtstoffröhren vermutlich erneuert.

Aula und Musiksaal besitzen eine gut gestaltete und weitestgehend original erhaltene zeitgenössische Innenausstattungen der 1950er Jahre. Die beiden Räume dokumentieren den Wiederaufbau der Schule nach den starken Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Der Musiksaal zeigt ein Wandbild, das allegorisch über das Orpheus-Eurydike-Motiv die Musik thematisiert.

Das Objekt (Aula, Musiksaal und Nebenräume) ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, und für Städte und Siedlungen.

An seiner Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen, künstlerischen und ortsgeschichtlichen Gründen.