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Denkmale in der Stadt Mönchengladbach |
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Nr. C 008 |
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Standort: Carl - Diem - Straße 2, D 41065 Mönchengladbach - Volksgarten GPS: 51o 11' 30,9" N 06o 27' 55,6 O Zuständigkeit: Stadt Mönchengladbach Baujahr: 1904 Tag der Eintragung als Denkmal 4. Oktober 2012 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Brücke im Volksgarten
Denkmalbeschreibung: Die Bogenbrücke verbindet
den von der ehemaligen Radrennbahn aus in den Volksgarten führenden Fußweg
mit der im Volksgartenweiher liegenden Insel. Der Volksgarten ist eine von
hohen Bäumen bestandene Parkanlage mit Weiher und Insel. Sie ist eine
Schenkung des Gladbacher Industriellen Peter Krall (1826-1893) an die Bürgerschaft.
Peter Krall scheint den Park, auch ohne ausdrückliche Stellungnahme in
seinem Testament, "…. als Naherholungsgebiet für die arbeitende
Bevölkerung und als Refugium aus den grauen Mischzonen der Stadt
gedacht zu haben. Anders ausgedrückt: Dahinter verbirgt sich eine
sozialreformerische Absicht." (Löhr,
2003: 135f.) Er liegt östlich des
Stadtkerns von Mönchengladbach. Er wird im Süden begrenzt von
Hardterbroich, im Westen von Pesch und im Norden von Lürrip. Im Osten
geht er in das NSG Bungtwald über. Den Ostteil des Volksgartens
durchfließt der Bungtbach. Die Carl-Diem-Sraße, die Bungtstraße und
die Peter-Krall-Straße fassen das Kerngebiet des Volksgartens ein. Zwei
Sportplätze, ein Kirmesplatz und das 1925 nordöstlich des Volksgartens
errichtete Volksbad ergänzen das Naherholungsangebot. Weiterhin gehören
dazu Spazierwege und der von Rasenflächen umgebene Volksgartenweiher,
auf dem man mit Ruderbooten fahren kann. Eine 1904 errichtete Bogenbrücke,
die auch Vogelbrücke genannt wird, führt auf eine Insel im Weiher. Es handelt sich um eine
Bogenbrücke in Vollwandbauweise. Insgesamt vier parallel nebeneinander
liegende Bogenbinder überspannen den Weiher. Die Bogenbinder sind
untereinander durch Querträger und Diagonalstäbe verbunden. Dominant
treten im Erscheinungsbild die
beiden äußeren Binder in den Vordergrund. Diese Binder sind auffällig
geformt mit schlankerer Steghöhe im Bogenscheitel und gleichmäßig
zunehmender Konstruktionshöhe des Bogens zu den Auf- und Widerlagern.
Die Bogenbinder sind aus mehreren Teilabschnitten mit Nietverbindungen
zusammengefügt. An den beiden äußeren Bogenbindern angefügt ist ein
Brüstungsgeländer aus Stahlprofilen mit geometrischen und floralen
Schmuckformen. Besonders aufwändig gestaltet ist ein doppelflügeliges
Tor, mit dem Brücke und Weiherinsel gesperrt werden können. Die weich
geschwungene Umrissform des symmetrisch gestalteten Doppeltores mit dem
beidseitig ansetzenden Überkletterschutz und Details der Gestaltung
verweisen auf die Ideenwelt des Jugendstils. Die Vogelbrücke bedarf einer
kurzfristigen Sanierung. Die Stahlelemente sind zu entrosten und gegen
fortschreitende Korrosion zu schützen. Der bereits vor ca. 15 Jahren
erneuerte Bohlenbelag ist verrottet und muss ausgetauscht werden. Die Vogelbrücke im Volkspark Mönchengladbach ist als frühes Beispiel einer Bogenbrücke in Vollwandbauweise, der Konstruktion des Brückenbaus und der Geschichte der Eisen- und Stahlkonstruktionen bedeutend für die Geschichte des Menschen. Als Element einer ortsgeschichtlich bedeutenden Parkanlage und als Beispiel für eine Eisen- und Stahlkonstruktion in einem historischen Park ist die Brücke ebenfalls bedeutend für die Geschichte der Gartenarchitektur. Die Erhaltung des Objektes liegt aus künstlerischen und wissenschaftlichen, besonders architektur- und ingenieurbauhistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. |