Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. H 059

 

Standort:

Hauptstraße 261,   D 41236 Mönchengladbach - Rheydt

GPS:

5110' 11,7" N   06o 27' 20,8 O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1866

Tag der Eintragung als Denkmal

17. September 1996

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnkirche in Rheydt

     

Denkmalbeschreibung:  

Das Kirchengebäude steht in Geneicken als dreischiffige Hallenkirche in Backsteinbauweise mit vereinzelten Gliederungs- und Dekorelementen in Werkstein. Erbaut in einer Kombination von romanischen, gotischen, Renaissance- und klassizistischen Stilelementen. Horizontale Gliederung des Gebäudes durch umlaufendes Gurt- und Kranzgesims; die senkrechte Gliederung übernehmen Lisenen, Wandvorlagen und kräftige Eckverstärkungen. Mäßig steil geneigtes Satteldach als Abschluß. Als Schauseite ausgebildet ist die glatt verputzte Turmfront. Vor das Schiff, dessen Querschnitt nur knapp seitlich herausragt, stellte der Baumeister einen klar abgegrenzten, dreigeteilten Baukörper, dessen Mitte ein viergeschossiger Turm mit oktogonalem Spitzhelm einnimmt. In seinen beiden unteren Geschossen wird er durch lisenenartige Wandvorlagen von den flankierenden Seitenflächen abgegrenzt. Je eine rundbogige Blendgalerie, deren Ecken durch Fialen betont sind, bekrönen die Seitenteile. Mittig führt ein rundbogiges, giebelüberdachtes Stufenportal in die Kirche. Darüber öffnet ein profiliertes und mit gotischem Maßwerk ornamentiertes Rundfenster die Wandfläche. Das dritte quadratische Turmgeschoß steigt frei auf; jede seiner vier Seiten zeigt eine dreigeteilte, mit einer Pseudoarchivolte überkrönte Rundbogenöffnung in einer freien Übersetzung des Palladiomotivs. Analog auch hier eine Betonung der Ecken durch Fialen, die durch Eckverstärkungen vorbereitet werden und die Schrägen überspielen, die zum oktogonal ausgebildeten, vierten Obergeschoß überleiten. Dieses hat an jeder Seite ein rundbogiges Schalloch und ist mit einem kompakten Zahnschnittgesims über einem Bogenfries abgeschlossen. Darüber wird das Mauerwerk fortgeführt in Form bogenfries-geschmückter Dreiecksgiebel; in die jeweiligen Zwischenräume münden die Grate des spitzen Helmes. Der vorgesetzte, dreiteilige Mittelkörper wird von zwei Mauerfeldern des Längsschiffes flankiert, bei denen sich die Bekrönung durch eine Blendgalerie und die Eckbetonung durch Fialtürmchen wiederholt. Die Ecken zwischen dem Mittelkörper und den Flankenmauern wird ausgefüllt mit einer loggiaähnlichen Eingangshalle zu den Seitenportalen. Auch die Längsseiten des Schiffes sind durch Lisenen gegliedert. Acht Hochrechteckfenster, jeweils in Zweier- Anordnung rhythmisiert, belichten das Kircheninnere. Darunter jeweils vier kleinere deuten auf ursprünglich vorhandene Emporen hin. An der dem Eingang gegenüberliegenden Nordseite befindet sich der Chor in Dreiachtelabschluß; heute vom Kirchenraum getrennt und nur noch von außen wahrnehmbar. In die Unterschutzstellung einbezogen ist die gesamte umgebende Platzanlage.

Die Unterschutzstellung liegt aus kunsthistorischen, städtebaulichen, orts- und sozialhistorischen Gründen im öffentlichen Interesse.