Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. H 113

 

Standort:

Humboldtstraße 39, D 41061 Mönchengladbach - Eicken

GPS:

5111' 44,8" N   06o 26' 23,1 O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

Anfang 20 Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

24. Januar 2012

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohngeschäftshaus  in Mönchengladbach - Eicken

Denkmalbeschreibung:  

Wohngeschäftshaus, Anfang 20. Jahrhundert (1905/10) Historismus

Das Gebäude liegt an der Südseite des Schillerplatzes. Es markiert dessen südöstliche Randbebauung an der Kreuzung der Humboldtstraße mit der Margarethenstraße.

Traufständiges, dreigeschossiges Wohngeschäftshaus von 4 : 1 : 4 Achsen mit stuckierter Fassade unter Mansarddach, prägendem dreiseitigem Eckerker unter einem rudimentär erhaltenen polygonalen Turmschaft, dessen spitzer Turmhelm seit dem Zweiten Weltkrieg fehlt. An der Gebäudeecke liegt der Eingang in das erdgeschossige Lokal, je ein weiterer Hauszugang ist in den beiden äußeren Gebäudeachsen angeordnet.

Hoher, bis zu den Fensterbänken reichender Putzsockel mit Quaderimitationen. Darüber liegen hochrechteckige Fensteröffnungen in einem von horizontalen Putzstreifen geprägten Erdgeschoss. Die Hauszugänge sind ebenfalls hochrechteckig ausgebildet, der Hauszugang in der Humboldtstraße besitzt profilierte Blockstufen aus Basaltlava. Ein durchlaufendes Sturzgesims leitet über ein friesartiges Band zum Geschossgesims und das 1. OG über. Dessen hochrechteckige Fenster sitzen einem Fensterbankgesims auf und werden von Putzrahmungen gefasst, die in den beiden linken Achsen in stuckierte Putzfelder übergehen. Die beiden zur Gebäudeecke folgenden Achsen zeigen ebenfalls Putzrahmungen, deren Supraporten mit gebrochenen Giebelverdachungen hervorgehoben sind, auch wenn das rechte Fenster als Blendfenster ausgebildet ist. Im 2. OG wechselt die Betonung der Achsen, die rundbogig geschlossenen Fenster  zeigen in den beiden linken Achsen auf Konsolen vorkragende Verdachungen mit Puttenköpfen in kräftigen Kartuschen. Die beiden rechten Fensterachsen besitzen zurückhaltender behandelte Rahmungen. Die Fassade endet in einem kräftigen Traufgesims, über das eine Mansarddachfläche mit der Eindeckung in Zementfaserdecksteinen folgt. Der dreiseitige Erker liegt über dem Zugang in das erdgeschossige Lokal und sitzt zwei starken Konsolen auf. Die Ecken des Erkers werden von geschossübergreifenden, kannelierten Pilastern mit Basen und Kapitellen betont. Die unterschiedlich breiten Fenster des 1. OG sind hochrechteckig, die des 2. OG  rundbogig ausgebildet. Über dem verkröpften Traufgesims des Erkers folgt der poloygonale Stumpf des Ecktürmchens. Verschieden breite Rundbogenfenster mit floralen Kartuschen liegen in glatt verputzen Putzrahmungen, die nur von einer schmalen Gesimsleiste in Kämpferhöhe durchbrochen sind. Der Eckturm schließt heute mit einem nach dem Zweiten Weltkrieg erneuerten, flachen Zeltdach ab.

Die Fensterrahmungen sind zwar mit Setzholz und Kämpfer, aber nicht denkmalgerecht in Kunststoff, erneuert. Im Treppenhaus haben sich zwei historische Holzfenster erhalten.

Im Innern ist der Eingangsbereich mit Mettlacher Fliesen ausgelegt. Das Treppenhaus besteht aus Holz mit Handlauf, gedrechselten Balustern, starkem Antrittspfosten und profilierten Fußleisten. Die Grundrissgestaltung der Wohnungen in den Obergeschossen ist bauzeitlich original erhalten. Alle Türfutter und -blätter, die Holzdielenböden sowie in einigen Räumen Deckenstuckierungen haben sich erhalten. Das Gebäude ist im Stadtplan von 1903 verzeichnet.

Trotz der kriegsbedingten Veränderungen im Dachbereich des Eckturms, der Erneuerung der Fensterrahmen und des Brandschadens ist das Gebäude im äußeren und inneren Bestand weitgehend original erhalten. Es lässt sich bei einer sensiblen Planung und Sanierung in einen authentischen wie hochwertigen Zustand aufwerten.