Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. K 064

 

Standort:

Kamphausener Straße,  D 41199 Mönchengladbach - Odenkirchen

GPS:

5108' 04,2" N   06o 27' 35,8 O

Zuständigkeit:

Jüdische Gemeinde

Baujahr:

1840

Tag der Eintragung als Denkmal

3. Juni 1993

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Jüdischer Friedhof in Odenkirchen

 

Denkmalbeschreibung:  

Der Friedhof liegt im unteren Teil der Kamphausener Straße. Aufgrund des ansteigenden Reliefs ist er von der Straße aus kaum einsehbar. Der Friedhof gliedert sich in zwei Teilflächen. Auf der älteren, südlichen und zwischen etwa 1840 und den 80er Jahren des 19. Jh. angelegten Teilfläche stehen zwölf Grabsteine, deren Inschriften identifizierbar sind sowie weitere sechs Grabsteine mit nicht lesbarer Inschrift. Die Denkmäler folgen einheitlichen Stilmerkmalen und zeichnen sich durch hochrechteckige Formen mit Dreiecksgiebel-, Wellengiebel- oder walmdachförmigem Abschluss aus. Die Grabsteine sind aus einem bräunlichen Sandstein - z. B. meist wohl Ruhrsandstein - gehauen. Die Inschrifttafeln, häufig aus einem anderen Material - z. B. Marmor - gefertigt und in die Grabsteine vertieft eingelassen, tragen hebräische Inschriften. Lediglich die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen sind in lateinischer Schrift verfasst. Die nördlich gelegene jüngere Teilfläche wurde etwa ab 1890 belegt. Sie umfasst 50 Grabstätten, deren Grabsteine weniger einheitliche Formen aufweisen. Während anfangs noch die überlieferten Steinformen und -formate aufgestellt wurden, kommen ab etwa 1904 / 1905 auch niedrige Denkmäler, hohe und schmale Stelen, Platten u. ä. vor. Mit dem Wechsel der Grabsteingestaltung vollzieht sich auch ein Wandel des Materials, denn nun weicht man gerne auf dunkle, basische, magmatische Hartgesteine, z. T. mit polierten Oberflächen aus. Der Anteil hebräischer Inschriften geht deutlich zurück und beschränkt sich auf die Formeln:

po nikba           "Hier ruht" 

tanzeba            "Seine / Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des ewigen Lebens" Grabeinfassungen sind üblich und die Grabstätten mit weißen Kieseln bedeckt.

Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen. An seiner Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus künstlerischen, wissenschaftlichen und volkskundlichen Gründen. Der Friedhof ist aus ortshistorischen, sozialgeschichtlichen und kunsthistorischen Gründen als Baudenkmal schützenswert.