Denkmale in der Stadt Korschenbroich

 Nr. 192

 

Standort:

Schlickumsweg 7, 41352 Korschenbroich - Glehn

GPS:

06o 33' 35,6" O      5110' 13,2"  N 

Zuständigkeit

Privat

Baujahr:

Frühes 18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

15. April 1996

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Hofanlage Haus Schlickum in Korschenbroich - Glehn

Denkmalbeschreibung:      

Haus Schlickum, ursprünglich ein Burglehen Liedbergs, ist benannt nach einem Rittergeschlecht, das sich urkundlich letztmals im frühen 18. Jahrhundert nachweisen läßt.

Zu dieser Zeit ging das Rittergut Schlickum mit der letzten Erbin an die Familie von Calckum, genannt Lohausen, über.

Der letzte Herr von Schlickum, Friedrich Otto Marquardt von Calckum, starb 1802. Damals wurden die umliegenden Ländereien verkauft; die Anlagebrannte ab. Um 1850 soll der ehemalige Herrensitz nur noch in einigen Gräben und Mauerresten erkennbar gewesen sein.

Zumindest Teile des Herrenhauses der Hofesfeste Haus Schlickum müssen damals den verheerenden Brand überdauert haben.

Das Herrenhaus, ein 2geschossiger Backsteinbau, ist im 18. Jahrhundert errichtet und nach dem Brand in zeitgemäßen Formen wieder aufgebaut worden. So zeugen z.B. das Hauptportal des Hauses mit dem Lohausener Wappen und Sandsteingewänden noch von der Erbauungszeit im 18. Jahrhundert.

Auch die 5 Achsen des Gebäudes greifen die ursprüngliche Gestaltung des mittenbetonten Hauses auf. Ein umlaufendes Bogengesims bildet den Abschluß des Mauerwerkes, über dem das pfannengedeckte Dach nach einer Seite abgewalmt ist.

Zugehörig sind Wirtschaftsgebäude, die zusammen mit dem barockgeschweiften Giebel des Haupthauses einen kleinen Innenhof bilden.

Trotz der baulichen Veränderungen erfüllt die gesamte Hofanlage die Kriterien des § 2 Denkmalschutzgesetz NW. Die bis in mittelalterliche Zeit zurückreichende Geschichte der ehemals wasserumwehrten Hofesfeste läßt sich noch an den rudimentär erhaltenen Grabenresten ablesen. Wichtige Bauteile stammen noch aus dem 18. Jahrhundert.

Haus Schlickum legt Zeugnis ab über den allmählichen Niedergang eines Burglehens bis hin zu seiner teilweisen Zerstörung im frühen 19. Jahrhundert. Danach erfolgte der Wiederaufbau als landwirtschaftlicher Betrieb.

Haus Schlickum ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, besonders die Geschichte der Städte und Siedlungen.

Die Anlage ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders ortsgeschichtlichen Gründen als Zeugnis der politischen Geschichte. Sie ist außerdem kulturlandschaftsprägend.