Denkmale in der Stadt Meerbusch

 Nr. 144

 

Standort:

Strümper Straße 1-7, D 40670 Meerbusch - Osterath

GPS:

5116' 19,2" N   06o 37' 19,8" O

Zuständigkeit:

RWE Konzern

Baujahr:

keine Angaben

Tag der Eintragung als Denkmal:

17. Juli 2001 u. 6. August 2003

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Ehem. RWE Gebäude  in Meerbusch - Osterath

Denkmalbeschreibung:

Die dreiteilige Gebäudeanlage besteht aus einem zweigeschossigen Gebäude mit Satteldach, einer daran anstoßenden langgestreckten Halle mit tonnenförmigem Dach und in Fortsetzung der Flucht einem eingeschossigen Gebäudeteil mit Pultdach.

Kernstück des Elektrizitätswerkes war die Halle, in der auf der einen Seite Kessel und auf der anderen Seite Dampfmaschine und Generator standen. Eine bis unter das Dach geführte Querwand teilte den Kesselraum ab. Die Halle wird überspannt von genieteten Stahlfachwerkbindern. In dem eingeschossigen Gebäudeteil mit Pultdach war das Kohlenlager. Im zweigeschossigen Gebäude waren im Erdgeschoss der Schalt-  und Akkumulatorenraum sowie das Büro. Im Obergeschoss war eine Wohnung untergebracht. Von den baulich - / funktionalen Substanz des E – Werkes fehlt nur der Schornstein, der seitlich der Gesamtanlage vorgelagert war.

Die einheitliche Außengestaltung der Gebäudekörper orientiert sich an den Prinzipien zeittypischer Industriearchitektur. Abgesetzt von den weiß verputzten Wandflächen sind Sockel, Fenster – und Türumrahmungen, Wandvorlagen, Traufen sowie Giebeldreiecke und Mittelachse des zweigeschossigen Gebäudes in sichtbarem Ziegelmauerwerk. Das ursprünglich unbehandelte Mauerwerk ist heute weiß geschlämmt. Besonders lebhaft ist die Wandgliederung der Halle mit Konsolgesimsen über den zurückliegenden Wandflächen. In der Halle sind die originalen Holzfenster erhalten.

Bedeutung:

Trotz der fehlenden maschinellen und technischen Ausstattung ist das baulich fast vollständig erhaltene Elektrizitätswerk Osterath ein Dokument für die Anfänge der Versorgung des Ortes mit Strom. Über den ortsgeschichtlichen Aspekt hinaus verdeutlicht es auch, wie in der Frühzeit der Elektrifizierung die ländliche Stromversorgung in Einzelfälle gelöst wurde. Da in vielen anderen Fällen die kleinen Orte auf dem Land von Beginn an überregional durch die großen stromerzeugenden Unternehmen versorgt wurden, sind nur wenige Beispiele dieses Kraftwerktyps erhalten geblieben. Die baulich differenzierte Gestaltung der Anlage Vermittelt noch einen Eindruck von der Funktionsweise des Kraftwerkes. Der überlieferte bauliche Bestand ist also bedeutend für die Ortsgeschichte von Osterath und für die Geschichte des Menschen und die Geschichte der Städte und Siedlungen. Als Teil der gewerblich – industriellen Infrastruktur von Osterath ist es auch bedeutend für die Geschichte der Arbeits-  und Produktionsverhältnisse. Die Erhaltung des Objektes liegt aus städtebaulichen und wissenschaftlichen. Besonders orts-  und technikgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.

Mit denkmalrechtlicher Erlaubnis vom 06.08.2003 wurde der Schutzumfang beschränkt auf das äussere Erscheinungsbild (Aussenmauerwerk, Fenster, Türen, Dächer.