Denkmale in der Stadt Meerbusch

 Nr. 71

 

Standort:

Kemperallee 4, D 40668 Meerbusch - Lank-Latum

GPS:

5118' 21,5" N   06o 40' 42,2" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

keine

Tag der Eintragung als Denkmal:

17. Dezember 1984

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Schule in Meerbusch - Lank-Latum

Denkmalbeschreibung:

Die Schule an der Kemperallee besteht aus mehreren Bauabschnitten, die sich in ihrer unterschiedlichen Gestaltung zu einem heterogenen Erscheinungsbild zusammensetzten. Der älteste Bauabschnitt, Hausnummer 4, beherbergte die erste zweiklassige Schule von 1903. Bereits im Jahre 1912 war ein sechsklassiger Erweiterungsbau notwendig, der bis 1915 zur Ausführung kam. Dabei wurde das ehemalige Schulgebäude zu einer Lehrerwohnung umgebaut. 1953 erfolgte ein weiterer Ausbau der Schule, indem der Hoftrakt verlängert wurde. Im Zuge der zweiten Erweiterung richtete man im Obergeschoss des angrenzenden Geräteschuppens der freiwilligen Feuerwehr (1928 entstanden) eine zusätzliche Klasse ein.

Der linke Teil zeigt in seiner Grundstruktur noch den Baukörper der ersten zweiklassigen Schule. Der ursprünglich wohl traufständige, zweigeschossige Backsteinbau erhielt bei seinem Umbau zur Lehrerwohnung einen hohen Schweifgiebel und ein zusätzliches Dachgeschoss. In dem rechts angrenzenden, leicht zurückgesetzten traufständigen Backsteintrakt ist das Treppenhaus untergebracht.

Der anschließende Erweiterungsbau ist zweigeschossig, vierachsig mit segmentbogig eingeschnittenen Fenstern und einer vorkragenden Eingangsachse. In diesen turmartig überhöhtem Eingangsbereich führt ein großer rustizierter Rundbogen zur Eingangshalle. Der rundbogige, im Obergeschoss polygonale Eingangserker endet mit einem schieferverkleideten Freigeschoss mit bekrönender Schweifhaube. Ein Krüppelwalm – bzw. Schweifgiebel betonen die Giebelseiten. Rückwärtig schließt sich ein schlichter zweigeschossiger, neunachsiger Trakt mit Mitteleingang mit betonendem Schweifgiebel an.

Im Innern erhalten sich die Raumstruktur, zahlreiche Details wie Treppen und  -geländer, Fußbodenkacheln, Türen und Zargen. Der Hofflügel wurde 1953 verlängert. Diese Verlängerung ist nicht Teil des Denkmals. Straßenseitig wurde 1928 an den Schulbau das Feuerwehrgebäude mit seinem etwas zurückversetztem Turm zum Trocknen der Löschschläuche angefügt.

Der Bau ist zweigeschossig, dreiachsig und flachgedeckt. Die beiden Garagentore wurden zu Fenstern umgestaltet. Ein halbrund vorkragender zweigeschossiger Erker stellt die Verbindung zum ursprünglichen Schulgebäude her. Die Eingangstüre zeigt zwei kreisförmige Reliefs mit Darstellungen von Werkzeugen der Landwirtschaft und des Handwerks.

Das seit Beginn des 20. Jahrhunderts gewachsene Schulgebäude ist ein bedeutendes Zeugnis für die Entwicklung des ländlichen Schulhausbaues. Der Baukomplex ist erhaltenswert aus architektur-  und ortsgeschichtlichen Gründen, als anschauliches Dokument für das schnelle Wachstum der Einwohnerzahl Lank – Latums. Verantwortlich dafür scheint u.a. die Gründung der Zelluloid – Fabrik an der Rheinstraße im Jahre 1894 gewesen zu sein, die zu einem wirtschaftlichen Aufschwung des zuvor rein landwirtschaftlich geprägten Dorfes führte.