Denkmale in der Stadt Neuss

 Nr. 1/180

 

Standort:

Büchel 50, D 41460 Neuss

GPS:

5111' 57,3" N   06o 41' 24,8" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1604

Tag der Eintragung als Denkmal:

25. August 1992

Quellenhinweis:

Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohn- und Geschäftshaus in Neuss

Denkmalbeschreibung:

1604 erbaut (Bauherr evtl. Schöffe Rembpold Breuer, 1608 Besitzer des Hauses „Zum schwatten Rosz“); vor dem Bau der Sebastianusstraße Reihenhaus. Heute Eckhaus; 5-geschossige Backstein-Renaissance-Fassade mit Ankersplinten, Stufengiebel vor 3 ausgebauten Speichergeschossen, EG mit Zwischengeschoß; sämtliche Wandöffnungen in Werksteineinfassung; Fensteraufteilung im EG entsprechend der Raumgliederung in Inneren: links 2 übereinanderliegende Fensterpaare mit gedrückten Korbbögen, rechte anstelle der früheren Torflügel des Kellereingangs Fenster über Bretterverschalung, über Fenstermitte plastisch ausgebildeter grotesker Kopf, seitlich der Mitte schmale, niedrige Tür mit Obergaden, darüber Relief mit volutenartiger Unterkante, Rollwerk und elipsenförmigen Schilden, hohes Oberlicht mit gedrücktem Korbbogen, über dem Oberlicht Reliefplatte mit schwarzem Pferd; in den OG Sohlbankgesims; im 1. OG 3 und 1 halbes Kreuzfenster mit geradem Abschluß; in der Mitte des 1. Speichergeschosses Korbbogenfenster, flankiert von je 1 halben Kreuzfenster, Fensterläden; in der Mitte des 2. Speichergeschosses flaches Korbbogenfenster zwischen Oculi; im 3. Speichergeschoß weitere Rundöffnung; über den Wandöffnungen der Speichergeschosse Entlastungsbögen.

Um die Jahrhundertwende Brauerei, zeitweilig Poststation, seit langem Gaststätte; 1929 Umbau zu einem einheitlichen Gastraum mit Zustimmung des Landeskonservators und in Anlehnung an vergleichbare Kölner Vorbilder (Beseitigung der alten Raumeinteilung im EG des Vorhauses, im OG Zwischenwände); 1983 Öffnung des Seiteneingangs zur Sebastianusstraße hin (unter Beibehaltung der alten Holzflügel); im EG des Vor- und Hinterhauses originale Kölner Decken; Türen original, Fenster z.T. stilgerecht erneuert.

Eines der letzten erhaltenen bedeutenden Bürgerhäuser der Backstein-Renaissance am Niederrhein, zugleich eines der ältesten Neusser Bürgerhäuser.

Wichtiges Zeugnis der Stadtbaugeschichte erhaltenswert insbesondere aus städtebaulichen Gründen.