Denkmale in der Stadt Neuss

 Nr. 1/326

 

Standort:

Batteriestraße zw. Hessentor und Rheintor, D 41460 Neuss 

GPS:

5112' 00,8" N   06o 41' 37,8" O

Zuständigkeit:

Stadt Neuss

Baujahr:

Mitte des 13. Jahrhunderts

Tag der Eintragung als Denkmal:

13. Februar 2002

Quellenhinweis:

Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Mittelalterliche Stadtmauer in Neuss

    

    

    

Denkmalbeschreibung:

Die Stadtmauer an der Batteriestraße ist Teil des Mauerrings, mit dessen Bau Mitte des 13. Jahrhunderts unter dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden begonnen wurde.

Die Stadtmauer an der Batteriestraße grenzte ursprünglich unmittelbar an den Rhein und später, als der Rhein im Laufe des 14. Jahrhunderts von der Stadt abgewandert war, an einen künstlich gespeisten Erftarm, dem späteren Erftkanal. Durch den Kupferstich von Braun und Hogenberg (1585) ist das  und dem Aussehen der Rheinfont der Stadtmauer überliefert. Unmittelbar dem Markt vorgelagert fanden sich die Schiffanlegestellen; weiter nördlich zwischen dem Viereckturm Raufteps und der vorspringenden Mauerfront unter dem Kloster Marienberg schloss sich ein erhöhtes, befestigtes Plateau, das als Stapelplatz diente an. Der Stapelplatz und die dahinter liegende Straße „Auf dem Over“ waren durch eine kleine Pforte, die Cranenpfortz, miteinander verbunden. Zwischen dem Kloster Marienberg und dem nördlich gelegenen Rheintor war die Stadtmauer offensichtlich doppelzügig ausgebaut gewesen. Die äußere Mauer zeigt hier zwei Schalentürme. Der Exakte Verlauf der Stadtmauer ist auf einer Katasterkarte das dem Jahre 1862 noch verzeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde mit dem teilweisen Abriss der Mauer begonnen. So wurde die äußere Mauer unterhalb von Marienberg gänzlich niedergelegt; auch wurden alle Türme obertägig abgebrochen. Die verbliebenen Mauerabschnitte wurden teilweise, soweit sie marode waren, durch eine neue Mauerschale verstärkt. So bildet die Mauerfront der Batteriestraße heute ein uneinheitliches Bild. Originalmauerwerk des 13. Jahrhunderts aus Basalten und Tuffen lässt sich nördlich der Einmündung des Glockhammers unterhalb der Klosterkirche von Marienberg feststellen. Weiter nördlich unterhalb des Marienberg-Gymnasiums hat sich hinter einer modernen Mauerschale Feldbrandziegelmauerwerk des 15. Jahrhunderts mit einer Schießscharte erhalten.

Suchschnitte ergaben, dass die Stadtmauer im untertägigen Bereich auf weite Strecken erhalten ist. Bei einer archäologischen Untersuchung unterhalb des Zeughauses an der Ecke zum Markt kamen hinter einer Feldbrandziegelschale des 15. Jahrhunderts zwei rechtwinklige Mauerecken zum Vorschein, Die in das 11./12. Jahrhundert zu datieren sind. Die Mauerbefunde gehören zu einem älteren Befestigungssystem, das im hohen Mittelalter die Händlersiedlung und den Immunitätsbereich mit jeweils eigenen Mauerringen umgab.

Die Stadtmauerreste an der Batteriestraße sind ein wichtiges Zeugnis der Neusser Stadtbaugeschichte. An ihrer Erhaltung und Erforschung besteht aus wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.