Denkmale in der Stadt Neuss

 Nr. 2/013

 

Standort:

Burgunderstraße 1, D 41462 Neuss - Furth

GPS:

5112' 26,9" N   06o 40' 29,7" O

Zuständigkeit:

Stadt Neuss

Baujahr:

1903 - 1906

Tag der Eintragung als Denkmal:

1. Dezember 1995

Quellenhinweis:

Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Grundschule in Neuss - Furth

Denkmalbeschreibung:

Erbaut als „Volksschule an der Further Straße“ in 2 Bauabschnitten 1903/1906, Architekt vermutlich Carl Engel. Reich gegliedertes Schulgebäude, gestaltet in Anlehnung an die Stilformen von Profanbauten zwischen Gotik und Renaissance. 2-geschossiger Mitteltrakt in 5 Achsen, mit quer vorgelagerten 2 ½- bzw. 3-geschossigen Kopfbauten in jeweils 3 Achsen. Hauseingänge im Mitteltrakt neben den Kopfbauten jeweils vorgezogen, teils 1-geschossig, teils 2-geschossig und unterschiedlich übergiebelt, Südlicher Kopf bau mit Eingang von der Hofseite und Halbrund-Erker über vermauertem Eingang zur Straßenseite war der 2. Bauabschnitt von 1906.

Fassaden: Sockel aus rustizierten Sandsteinquadern mit Basaltlava-Abdeckung. EG roter Backstein mit knappem oberem Abschlußgesims, an der Hofseite über den Eingängen in Treppengiebeln hochgezogen, dsgl. Als Umrandung der kreisrunden Blendfenster im nördlichen Querhaus. Rundbogenfenster; hofseitige Eingänge mit Segmentbögen und Schlußsteinen. Die OG in Glattputz, Gebäudekanten und Gewände der Rechteckfenster aus Sandstein, im 1. OG auch horizontales Band in Kämpferhöhe. In den 3 Giebeln des nördlichen Querhauses gekoppelte Fenster, darüber im Ost- und Westgiebel kleines Rundfenster, getrepptes Giebelspitzen mit Öffnungen für Schulglocke. Im 1. OG des Nordgiebels Putztafel ohne Inschrift und Sandsteinband als Gurtgesims. Giebel des südlichen Querhauses jeweils mit getrepptem 4-teiligem Fenster und Krüppelwalm. Der straßenseitige Erker als halbrunde Fenstergruppe, im 1. OG in Sandsteinrahmung, im darüber liegenden Mezzaniengeschoß in Holzfachwerk; halbkegelförmiges Dach mit Schieferdeckung. Fenster und Türen überwiegend original. Das Hausinnere weitgehend unverändert. Besonders hervorzuheben sind die schmiedeeisernen Treppengeländer und die plastische Gestaltung der Deckenuntersichten in den Klassenräumen (Deckenfelder zwischen den Tragbalken angehoben).

Das Schulgebäude wurde im Zuge der nach der Jahrhundertwende rasch zunehmenden Wohnbebauung in der Neusser Nordstadt erforderlich und musste bereits kurz nach seiner Feststellung erweitert werden. Mit seinen beiden Eingängen (ursprgl. für Mädchen und Knaben getrennt) folgt es dem üblichen regelmäßigen Grundrißschema. In der Gestaltung der Baukörper und der zeittypischen Merkmale eines malerischen Mischstils, der hier besonders qualitätvoll ausgeformt ist. Das Schulgebäude prägt noch immer in besonderem Maße das städtebauliche Erscheinungsbild der Burgunderstraße. An der Erhaltung und Nutzung des Gebäudes besteht aus stadtbaugeschichtlichen, gebäudekundlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.