Denkmale in der Stadt Kempen

Lfd.-Nr. 255

 

Standort:

Kirchplatz 2, D 47884, Kempen - St. Hubert

GPS:

5123' 02,1" N   06o 27' 06,9" O

Zuständigkeit:

Kath. Kirchengemeinde St. Hubert

Baujahr:

1762

Tag der Eintragung als Denkmal

4. Dezember 1995

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Marienheim in St. Hubert

        

Denkmalbeschreibung:

Das Gebäude ist ein schlichter, dreizehnachsiger Ziegelsteinbau mit einem mittelsteilen Satteldach mit einer Krüppelwalmausbildung. Auf der Ostseite sind drei Fensterachsen zugemauert. Die drei mittleren Achsen des Gebäudes sind leicht vorgezogen und durch Pilasterausbildungen betont. Über diesen drei Achsen war ursprünglich ein klassizistisches Giebelfeld ausgebildet, das heute leider fehlt.

Das Gebäude ist im Inneren weitgehend geändert. Der Dachstuhl ist original erhalten. In Verbindung mit der benachbarten Kirche kommt das Gebäude eine besondere Bedeutung im Ensemble zu.

Beim Marienheim handelt es sich um das Gebäude der ältesten Schule von St. Hubert, Amtsstube, Marienheim der kath. Pfarrgemeinde und des ersten kath. Kindergartens in St. Hubert.

Im Jahre 1762 wurde in St. Hubert eine neue Schule gebaut, die vor dem heutigen Marienheim direkt an der Hauptstraße gestanden hat. Sie bestand aus einer Lehrerwohnung und einem Schulsaal. Durch die im Laufe der Jahre wachsende Zahl von Schulkindern wurde auch das vergrößerte Schulzimmer zu klein. 1833 wurde der Grundstein gelegt für ein neues Klassenzimmer im Garten der alten Schule. Diese neue Klassenzimmer ist Teil des heutigen Marienheimes. Im Jahre 1855 wurde die St. Huberter Schule erneut durch einen Anbau erweitert. Damit hat sie die Größe des heutigen Marienheimes und war ab dann dreiklassig. Nach der Erweiterung wurde die Schule auch als Amtsstube genutzt. Nach Umzug der kath. Volksschule im Jahre 1907 in das neue Gebäude am Hohenzollernplatz wurde 1908 die alte Schule von der Gemeinde für die Pfarre St. Hubert gekauft. Das Haus bekam den Namen Marienheim und wurde von nun an bis heute von kirchlichen Vereinen und Institutionen genutzt. Der erste Kindergarten (Kinderbewahrschule) in St. Hubert war seit 1917 im hinteren Teil des Marienheimes untergebracht bis zum Jahre 1965.

Die Erhaltung des Gebäudes liegt aus architektonischen, städtebaulichen und ortsgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.