Denkmale in der Stadt Kempen |
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Lfd.-Nr. 265 |
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Standort: Hohenzollernplatz 19, D 47884, Kempen - St. Hubert GPS: 51o 23' 02,8" N 06o 27' 26,9" O Zuständigkeit: Stadt Kempen Baujahr: 1906 Tag der Eintragung als Denkmal 26. November 2003 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehem. Kath. Volksschule in St. Hubert
Denkmalbeschreibung: Das zweigeschossige Backsteingebäude mit Walmdach ist mit seiner Breitseite zum sich hier wieder zur Straße verengenden Hohenzollernplatz gerichtet. An seiner asymmetrisch aufgestellten Front sind der traufständige Schultrakt und links der drei Achsen breite Giebel der ehemaligen Lehrerwohnung erkennbar. Der Schultrakt besitzt einen flachen Eingangsrisatiten mit großem Treppenhausfenster und einem nachträglich zu einem schlichten Dreieck purifiziert, ehem. getreppten Zwerchgiebel. Beiderseits des Risaliten geben jeweils vier segmentbogige Fenster in beiden Geschossen die vorderen, ursprünglichen Klassenräumen wider. An der von vorn rechten Seite zeigen große Flurfenster (das untere ehem. Eingang) den einhüftigen Grundriss. Zum Hof hin schließt sich der erste Erweiterungsflügel von 1913/17 in angepassten Formen (bis hin zum Klötzchen-Trauffries) an. Die zweite Erweiterung 1952/53 ergänzte den somit zwischenzeitlich L-förmigen Baukörper des Schulhauses zu einem U-förmigen Gesamtgebilde, zwischen dessen Flügel dann 1960 ein neuer eingeschossiger Eingangstrakt eingeschoben wurde. Der von Hannes Martens geplante Anbau 1952/53 nimmt die Disposition des Altbaus auf, übersetzt aber in zeittypische Formensprache, mit pro Klassenraum fünf hochrechteckigen Fenstern mit geradem Sturz, die bündig mit der Außenwand im Mauerwerk platziert sind. Im
Inneren ist neben dem einhüftigen Grundriss v.a. noch das ursprüngliche
Treppenhaus mit zweiläufig, gerader massiver Treppe mit Wendepodest,
originalem Metallgeländer und Bleiglasfenster mit farbiger Darstellung
des Hl. Hubertus (1961:Pitt van Treek, Hüls) nennenswert. In der
ehemaligen Lehrerwohnung sind ferner noch die originale Holztreppe sowie
Rahmenfüllungstüren samt zugehörigen Zargen erhalten. Die ehemalige Volksschule hat augenscheinlich einige große Sanierungen erfahren (u.a. Außenhaut, Fenstererneuerung, Eingangsrisalit), so dass der substantielle, baugeschichtliche Wert leider beeinträchtigt ist. Das heutige Erscheinungsbild vermittelt gleichwohl immer noch einen anschaulichen Eindruck eines ortsbildprägenden Schulhauses vom Beginn des 20. Jahrhunderts, mit harmonisch angeführten Erweiterungsbauten. Die ortsgeschichtliche Dimension des Gebäudes wird nicht zuletzt durch die umfangreiche Dokumentation des Heimatvereins belegt (s. Quellen). Da außerdem eine den Maßgaben des Denkmalschutzgesetzes genügende, identitätsstiftende Bedeutung des Gebäudes für den Ort St. Hubert vorhanden ist, lässt sich eine Eintragung in die Denkmalliste begründen und rechtfertigen.
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