Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 153

 

Standort:

Brunnenstraße 1, 2, 2a, 2b / Heimerstraße 20,  D 41748 Viersen - Helenabrunn

GPS:

5113' 43,1" N   06o 25' 14,2" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1932

Tag der Eintragung als Denkmal

11. Juni 1987

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Leyershof in Helenabrunn

        

 

Denkmalbeschreibung:

"Zur Zeit des französischen Katasters im Jahre 1812 gab es auf dem Berg keine andere Besiedlung außer dem "Hülser" - "Leyers" und "Dücker"-Hof. Alle drei Höfe sind nach einer Gewerbeliste aus dem Jahr 1774 Schankstätten gewesen.“ (Vosdellen)

Bei dem Anwesen handelt es sich um eine vierflügelige Hofanlage, dessen ältester Bestand der 1736 erbaute Wohnteil ist. Vermutlich ist es als Wohn- und Stallhaus errichtet worden. Die beiden Abseiten im Grundriss sowie der Kaminblock, der den Wohnteil vom Stallteil abtrennte, sind erhalten geblieben. Weiter erfuhr das Haus durch seine verschiedenen Nutzungen wie Gastwirtschaft und Poststation geringfügige Änderungen.

Das Haus ist im Inneren mit einem schwarzen Natursteinbelag im Dielenbereich ausgestattet. Die alten Türen sind ebenfalls erhalten. Ein Teil des Hauses ist unterkellert.

Die Fassade des eingeschossigen Hauses ist zur Straße verputzt. Hier sind die Ankersplinte mit den Buchstaben "AREL" A 1736 sichtbar. Die Sprossenfenster sind in Blockrahmen angeschlagen. Die Haustür mit dem Posthorn zeugt noch von der Helenabrunner Postagentur, die hier viele Jahre untergebracht war. Die Rückseite des Hauses ist backsteinsichtig erhalten.

Laut Plan in der Bauakte wurden die Nebengebäude 1899 von dem Bauunternehmer H. Kloeppels für Herrn Endepohls geplant und vermutlich auch errichtet. Die Nebengebäude litten unter Kriegseinwirkung im Jahre 1945 und wurden wieder instandgesetzt.

Nördlich an das Wohnhaus schließt ein Kuhstall, mit Durchfahrt zum Wirtschaftsteil außerhalb des geschlossenen Hofes, an.

Östlich bildet die Scheune mit Rübenschuppen und Lagerraum für Stroh den Abschluss. Die Hälfte des Hofraumes ist von einer offenen Remise überdacht.

Der südliche Flügel schloss ursprünglich mit Stallungen für Kleinvieh an die Scheune an, ist jedoch heute bis auf die Außenwand zerstört. Hier schließt ein Stallbau vermutlich neueren Datums (1945) an.Zwischen Stall und Wohnhaus befindet sich ein gemauerter Torbogen, durch den, der zum Teil noch mit Kaien bepflasterte Hofraum erschlossen wird.

Von außen schließt noch ein kleineres Nebengebäude an den Kuhstall an.

Von ortsgeschichtlichem Interesse ist, dass das Haus wohl mit einer der ersten drei Gebäude war, aus denen der Ortsteil Helenabrunn heranwuchs. Weiterhin ist der Hof in seiner prägnanten Lage durch das Volumen der Scheune am Ortseingang signifikant für die Silhouette des Ortsteils "Auf dem Berg". Ebenso ist das Wohnhaus an der Brunnenstraße auch der benachbarte Hülser Hof als eine selten gewordene städtebauliche Einheit im Ensemble zu betrachten.

Weiterhin ist hier die typische Bauweise eines Wohnstallhauses anschaulich, wie auch die Arbeits- und Produktionsweise eines bäuerlichen Betriebes umkonzipiert um die Jahrhundertwende.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen, städtebaulichen und kulturgeschichtlichen Gründen wie auch als Zeugnis damaliger Arbeits- und Produktionsverhältnisse liegt die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes Brunnenstraße 2 in öffentlichem Interesse.