Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 235

 

Standort:

Carl - von - Ossietzky - Straße 8,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 26,1" N   06o 23' 44,7" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1908

Tag der Eintragung als Denkmal

30. August 1990

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnhaus in Viersen

 

 

Die Häuser Nr. 2 - 10 an der Carl-von-Ossietzky-Straße bilden eine Häuserreihe

Denkmalbeschreibung:

Das Haus an der Carl-von-Ossietzky-Straße ist Bestandteil einer Häuserreihe, die um 1900 "Am Stadtgarten" errichtet wird. Der Stadtgarten, der unmittelbar gegenüber dem ehemaligen Bahnhof liegt, stellt somit einen repräsentativen Eingang zur Stadt dar. Die Häuserzeile ist im originalen Zustand erhalten und grenzt von Norden an die Parkanlage.

Die unter dem Oberlicht der Eingangstüre eingearbeitete Jahreszahl deutet auf das Baujahr 1908. Das dreigeschossige Gebäude erhebt sich in der Mitte in einem seitlich von Voluten gerahmten Giebel aus der Häuserreihe und bildet somit einen städtebaulichen Pendant zur gegenüberliegenden Parkanlage.

Die Fassade, in unregelmäßigen Achsen gegliedert, ist im unteren Geschoss bis zum abschließenden Sohlbankgesims des Obergeschosses in Werksandstein ausgeführt. Des weiteren sind der Erker sowie Fensterlaibungen und die Giebelabdeckung aus Sandstein mit Ornamenten versehen.

Bemerkenswert ist die qualitätvolle innere Ausstattung des Hauses. In den unteren Räumen ist der Bodenbelag in Parkett ausgeführt. Die Decken erfahren hier eine Gliederung in Stuckarbeiten im Salon sowie eine Holzkassettenkonstruktion unter der Decke des ehemaligen Speisezimmers. Weiterhin sind die Zimmertüren im dunklen Holz mit geschliffenen Gläsern sowie die ursprüngliche Eichenholztreppe mit Schnitzwerk im originalen Zustand erhalten. Eine besondere Ausführung erfährt die Decke über dem Eingangsbereich die hier als Kassettendecke zu einem Gewölbe ausgebildet ist.

Die rückwärtige Ansicht ist weitgehend verändert, jedoch ist die kunstvolle Schmiedearbeit der Verandabrüstung erhalten geblieben.

Das Gebäude, von dem Architekten Esser für Herrn Albert Laufs errichtet, ist durch die prägnante Gestaltung der Straßenfassade stadtbildprägend. Im Zusammenhang mit der übrigen Bebauung an der Carl-von-Ossietzky-Straße beherrscht es das Straßenbild in der räumlichen Situation mit dem Stadtgarten.

Die gesamte Häuserzeile einschließlich Park ist städtebaulich, wie auch gestalterisch als eine selten gewordene Einheit im Ensemble zu sehen. Weiterhin ist das Gebäude ein Zeugnis des großen wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt Viersen Ende des letzten Jahrhunderts und spiegelt in diesem Hause die bürgerliche Baugesinnung wieder.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, kunsthistorischen, ortsgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß §2 (l) des Denkmalschutzgesetzes in öffentlichem Interesse.