Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 253

 

Standort:

Alter Markt 1, D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5115' 04,8" N   06o 20' 05,1" O

Zuständigkeit:

Kath. Kirchengemeinde St. Kornelius

Baujahr:

1838

Tag der Eintragung als Denkmal

1. Februar 1991

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Mariensäule in Dülken

        

Mariensäule am alten kath. Friedhof (Lunapark)

Denkmalbeschreibung:

Die Mariensäule wird im Jahr 1838 anstelle einer kleinen, jahrhundertelang bestehenden Kapelle, die 1838 abgebrochen wird, .aufgestellt. Der ursprüngliche Standort der Säule ist in einer kleinen Anlage an der Gabelung Süchtelner Straße/Ecke Viersener Straße, von einem Schutzgitter umgeben.

Der Entwurf der Säule stammt von Vincent Statz, Dombaumeister in Köln, die Figur von Peter Fuchs.

Am 21.10.1968 wird die Mariensäule aufgrund einer Straßenberichtigung in die dem Lunapark vorgelagerten Grünfläche umgesetzt.

Auf einem zweistufigen Unterbau erhebt sich die aus Sandstein gebildete Mariensäule mit achteckigem Sockel, in dem die Jahreszahl 1838 eingraviert ist. Eine weitere Inschrift, von der noch schwache Farbspuren zu sehen sind, ist nicht mehr zu entziffern. Der darüber aufragende, ebenfalls oktogonale Säulenschaft wird aus schlanken Spitzbogenblenden miteingeschriebenen Dreipassformen gebildet. Hierauf folgt ein kleinerer, wiederum achtseitiger Aufbau, der die Gestaltung der unteren wiederholt. Ein Kranz mit Kreuzblumenmotiven schließt die Säule nach oben hin ab. Die bekrönende, in betender Haltung dargestellte Marienfigur aus Sandstein steht auf einer Halbkugel. Sie ist in ein langes Gewand gehüllt. Die ehemals farbige Gestaltung der Figur, wie auch die der übrigen Säule, wird 1948 zugunsten des natürlichen Sandsteinfarbtons beseitigt.

Die Anfänge der Errichtung von Mariensäulen liegen in Italien zur Zeit der Renaissance um 1487. Im Barock kommt es aufgrund einer verbreiteten marianischen Volksfrömmigkeit zu einer vermehrten Aufstellung von Mariensäulen. Im Zeitalter der Aufklärung zurückgedrängt, erfährt die Marienverehrung und gleichzeitig die Errichtung von Mariensäulen durch die Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Marias durch Papst Pius IX im Jahr 1834 einen erneuten Aufschwung. In eben diese Zeit fällt die Aufstellung der Dülkener Mariensäule, die als Bedeutungsträgerin ihrer Epoche sowohl religiöse als auch politische Inhalte vermittelt

Am 21.10.2001 wird eine Replik der Mariensäule an ihrem historischen Standort eingeweiht. Die Originalfigur aus Sandstein wird 2002 im Eingangsbereich der Pfarrkirche St. Cornelius aufgestellt, um sie vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen und weiterem Steinzerfall zu bewahren.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere religionsgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung der Mariensäule (Original) gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.