Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 287

 

Standort:

Hindenburgstraße 67,  D 41749 Viersen - Süchteln

GPS:

5117' 01,2" N   06o 21' 45,2" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1910

Tag der Eintragung als Denkmal

11. Dezember 1993

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Villa in Süchteln

Denkmalbeschreibung:

Das repräsentative Landhaus am Ortseingang von Süchteln ist in zweigeschossiger Bauweise errichtet. Das Dach ist straßenseitig als Krüppelwalmdach ausgeführt und gartenseitig als Mansarddach. Die Dacheindeckung zeigt sich in Form von Biberschwanzziegeln. Die Fassade erfährt eine Putzausführung.

Der Eingangsbereich ist mit einem Rundbogen versehen. Die Eingangstür ist gegenüber dem Mauerwerk nach innen versetzt angeordnet. Die ursprüngliche Haupteingangstür weist ein Oberlicht auf und ist mit einer verschiedenartigen geometrischen Ornamentik geschmückt.
Die Fenster im Erd- und Obergeschoss sind teilweise in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Der Grundriss des Hauses ist unverändert. So betritt man vom Hauseingang kommend den Windfang. Der Windfang und die Diele sind durch eine einflüglige Pendeltür getrennt. In der großzügig gestalteten Diele befindet sich die originale Holztreppe. Die Treppenform ist gerade, zweiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel. Der Anfangspfosten ist ohne jegliche Ornamentik ausgeführt. Das Treppengeländer weist gedrechselte und geometrisch gearbeitete Geländerstäbe auf. Die an der Diele angrenzenden Räumlichkeiten, wie das frühere Wohnzimmer, das Empfangszimmer, das Speise- und Herrenzimmer, sowie die Veranda sind in einer gediegenen, qualitativ hohen Innenausstattung gehalten. So sind die Innenwände mit einer ca. 1,00 m hohen Holzvertäfelung versehen, der Fußboden ist mit Fliesenbelag bzw. Parkett ausgestattet. Die Türen präsentieren sich als zweiflüglige Rah-men-Füllungstüren, deren Glaseinsatz Facettenschliff aufzeigt.

Bauherr der Villa, Hindenburgstraße 67 (früher Dülkener Landstraße) ist Peter Ling. Dieser ist entsprechend der Tradition der Familie in der Seidenweberei tätig. Sein Vater, Wilhelm Ling, ist um 1877 Mitbegründer der mechanischen Seidenweberei Ling & Duhr. Standort der Fabrik ist in Süchteln, Unterstraße 20.

Wilhelm Ling ist um 1899 Bauherr der Villa, Hindenburgstraße 34. Die Villa mit Wohn-, Kutsch- und Gartenhaus ist im Schweizer Landhausstil errichtet. Ein für den Niederrhein seltener Bautyp. Sein Sohn baut 1910 einige hundert Meter entfernt ebenfalls eine Villa im Landhausstil. Die sich sowohl in Größe und Fassadengestaltung in reduzierter Form darstellt. Hervorzuheben ist die gediegene und qualitativ hohe Innenausstattung, wie die aufwendig gearbeiteten Innentüren, die großzügig gestaltete Treppe, die Wandverkleidungen und die Fußböden. Dahingehend ist die Fassade schlicht und zurückhaltend, in ihrem Ausdruck aber repräsentativ.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und historischen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.