Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 338 |
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Standort: Poststraße 1b, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 18,5" N 06o 23' 42,0" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1903 Tag der Eintragung als Denkmal 5. Mai 1994 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Viersen Denkmalbeschreibung: Das zweigeschossige Wohnhaus mit ausgebautem Satteldach ist Bestandteil einer Häuserreihe, die um 1900 an der Poststraße entsteht. Die Backsteinputzfassade mit historischem Dekor
ist in 3 Achsen gegliedert, wobei die mittig gelegene Achse gegenüber
der Gebäudegrenze um ca. 2 m nach innen versetzt angeordnet ist. Diese
wiederum erfährt eine Betonung im Obergeschoss. Über zwei
erdgeschossigen Fenstern kragt im Obergeschoss ein Balkon aus, der auf
zwei mit Eichenlaub verzierten Konsolen gelagert ist. Die Balkonbrüstung
ist mit einem figuriertem Ornament geschmückt, einem symbolisierten
Engel, der von verschiedenartigen Blatt- und Blütenornamenten gerahmt
ist. Ihren Abschluss findet die nach innen versetzt angeordnete mittige
Achse in einem Schmuckelement mit aufgesetztem schlicht gehaltenen
Dreiecksgiebel. Das Schmuckelement, versehen mit einem Rundbogen, zeigt
ein Wappenornament mit drei eingefassten Lilien sowie zwei
nebenliegenden Drachen und ein über dem Wappen befindliches sonnenähnliches
Stuckornament, ein lachendes Mädchen- oder Jungengesicht umgeben von
Sonnenstrahlen, sowie aus zwei Füllhörnern sprießende Blumen. Das Hausinnere zeigt sich in seiner qualitätvollen
Ursprünglichkeit. Die einflüglige Hauseingangstür mit Türfenster und
vorgesetztem Metallgitter weist eine Blüten- und Bänderschnitzerei
auf. Die Treppenform ist gerade, zweiläufig mit
gegenläufigem Richtungswechsel. Der Treppenanfangspfosten ist mit einer
geometrischen und stilisierten Blumenornamentik verziert. Bemerkenswert
ist die unterschiedliche Ausführung des Treppengeländers. Im
Erdgeschoss bzw. Hochparterre ist das Treppengeländer einerseits
schlicht aber im Detail aufwendig verarbeitet, wie die gewählte
Anordnung der Geländerstäbe im Verbund und die verschiedenartige
Profilierung zeigt. Im 1. Obergeschoss vollzieht sich der Wechsel, hier
sind wesentlich vereinfacht gedrechselte Holzstäbe nebeneinander
angeordnet. Bauherr des Hauses Poststraße 1 b ist Johann
Heinrich Lüps, geboren am 26.05.1858 als Sohn von Henrietta van Druynen
und Mathias Johann Lüps. Sein Vater, Math. Joh. Lüps (1820-1891) ist
zum damaligen Zeitpunk Erster Beigeordneter der Stadt Viersen und leitet
als Assessor, die um 1844 mit seinem Teilhaber Bovenschen gegründete
Samt- und Seidenweberei Lüps & Bovenschen. Er gehört zu den
Mitbegründern der Viersener Aktiengesellschaft und genießt hohes
gesellschaftliches Ansehen. Das im Jahre 1903 erbaute Wohnhaus Poststraße
1b ist im Zusammenhang mit den benachbarten Gebäuden im Ensemble, das
hier das Straßenbild prägt, zu betrachten. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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