Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 391

 

Standort:

Hauptstraße 120a,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 14,6" N   06o 23' 32,8" O

Zuständigkeit:

Evang. Kirchengemeinde Viersen

Baujahr:

1877 - 1979

Tag der Eintragung als Denkmal

29. Juni 2000

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Evang. Kreuzkirche in Viersen

Denkmalbeschreibung:

Geschichte
1580 Erstes Zeugnis über evangelische Christen in Viersen
nach 1629 allmähliche Bildung einer evangelischen Gemeinde
26.04.1705 Gründung der Evangelischen Kirchengemeinde Viersen
1718 Errichtung eines Predigthauses
1780 Trotz Widerstand der Katholiken Umbau des Predigthauses, Errichtung eines Turms mit Glocken und Uhr, 1785 neue Kanzel, 1793 Orgel
1877 Beginn des Kirchenbaus
27.05.1879 Weihe der Kirche
1883 Einbau einer neuen Orgel
1912 Nach Sturmschaden Neueindeckung und Neugestaltung des Turmhelmes
1917 Ablieferung einiger Glocken und Orgelpfeifen zu Kriegszwecken
1942 Ablieferung der größten Glocken zu Kriegszwecken
09.02.1945 Bombenschäden an Kirche und Pfarrhaus
1949 Neues Geläut, Einbau neuer Kirchenfenster
1965 Einbau einer neuen Orgel
1994 Kirche erhält Namen "Kreuzkirche" (bisher namenlos)

Beschreibung
Dreischiffige, neugotische Hallenkirche aus Backstein und rotem Sandstein (teilweise verblendet) mit vier Jochen, vorgesetztem Westturm und 5/8-Chorapside. Sakristei an der Nordseite des Chores.
Westfassade wird von dem Turm auf quadratischem Grundriss beherrscht, der im unteren Geschoss von zwei turmähnlichen Anbauten mit den Seiteneingängen flankiert wird.
Über dem Hauptportal befindet sich im Tympanon ein verglaster Dreipass, darüber im Wimperg die Jahreszahlen der Bauzeit. Im 1. Obergeschoss ziert ein großes zweibahniges Maßwerkfenster mit Rose den Turm, darüber ist die Turmuhr in einem krabben- und kreuzblumengeschmückten Giebel angebracht.
Hinter dem Giebel beginnt das oktogonale 3. Obergeschoss mit Schallarkaden, bekrönt von einem oktogonalen Helm mit einem Kranz aus kleinen Giebeln.
Die Außenwände der Seitenschiffe werden von den Strebepfeilern gegliedert, das letzte Joch vor dem Chor wird durch ein pyramidal abgesetztes Dach hervorgehoben (ebenso die seitlichen Anbauten des Westturms).
Unterhalb der Traufe der Seitenschiffe verläuft ein Spitzbogenfries, die Fenster sind zweibahnig mit Dreipass.

Im Innern zeichnet sich die Hallenkirche durch große Stützenabstände aus, die eine gute Belichtung durch die Chor- und Seitenfenster und freie Sicht aus den Seitenschiffen auf den Chor bewirken.
Den Rundpfeilern sind vier ¾-Dienste vorgelagert, die in einem Blattkapitell enden, das Dienste und Pfeiler umfasst. Nur der zum Mittelschiff gerichtete Dienst ist höher gezogen bis zu einem Teilkapitell, von dem sich schmale Rippen und kräftigere Gurte fortsetzen. Die Scheidbögen sind stark profiliert.
Im westlichen Joch ist über den Eingängen eine Empore eingezogen, auf der sich die Orgel befindet. Brüstung mit Vierpässen. In der Südwestvorhalle Treppe mit ornamentaler Metallbrüstung zwischen hölzernen Stäben; zweiflügelige Tür zum Kirchenraum.

Bei der evangelischen Kreuzkirche handelt es sich um den zentralen Sakralbau der evangelischen Gemeinde, die sich seit dem 16. Jahrhundert allmählich in Viersen bildete.
Der Bau prägt das städtebauliche Gesamtbild der südlichen Hauptstraße und zählt mit zu den dominierenden hohen Gebäuden in der Stadtsilhouette.
Die einheitliche neugotische Ausstattung ist noch teilweise erhalten.
Der Entwurfsverfasser, August Hartel, war ein überregional bekannter, bedeutender Architekt.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, städtebaulichen und kunsthistorischen Gründen liegen die Erhaltung und die sinnvolle Nutzung der Kirche gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.