Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 40 |
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Standort: Am Wasserwerk 9 - 11, D 41749 Viersen - Süchteln GPS: 51o 17' 31,5" N 06o 22' 09,8" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1907 Tag der Eintragung als Denkmal 26. Juni 1985 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wasserwerk Süchteln
Denkmalbeschreibung: Die zentrale Wasserversorgung in Viersen, Dülken und Süchteln wurde in den Jahren 1890-1907 für die drei Städte jeweils getrennt aufgebaut. Überall entstand ein eigenes Wasserwerk und das dazu gehörende Versorgungsnetz. Das
Süchtelner Wasserwerk wurde auf einer Parzelle mit besonders geeigneter
Wasserentnahme 1907 in der Nähe des heutigen Butschenweges errichtet. Der
Gebäudekomplex besteht aus dem ehemaligen Maschinenhaus, dem Behälterturm
und dem dazu gehörigen Wohnhaus. Das Maschinenhaus beinhaltete zwei
Gasmotoren und zwei doppelt wirkende, horizontal liegende Plungerpumpen,
die im tiefer gelegenen Teil der Halle eingebaut waren. Die Halle ist
parallel zum Satteldach in vier Achsen gegliedert und schließt in einem
vorgeblendeten Giebel, der durch turmartige im Grundriß quadratische
Aufbauten einen Abschluß zur Traufe sowie zum Giebel erhält. Die überwiegend
mit Ziegelsteinen verblendeten Fassadenflächen umfassen in Putz ausgeführte
Felder, deren Form sehr vielfältig ist. Die
ursprünglichen Fenster der Halle sind den neuen Holzfenstern
vorgesetzt. Im Inneren der Halle, die zu einer Wohnung ausgebaut wurde,
behält die filigrane Stahlfachwerkträgerkonstruktion die räumliche
Gliederung des Innenraumes. Anschließend
an die Halle, vom Wohnhaus umschlossen, ist der ehemalige Behälterturm
angeordnet. Hier befindet sich erdgeschossig der mit einem Rundbogen überdeckte
Haupteingang, über dem die verschiedenen Funktionsbereiche erschlossen
wurden. Die originale zweiflügelige Eingangstüre befindet sich in
einem sehr guten Zustand. Der viergeschossige Turm überragt den
gesamten Gebäudekomplex und endet mit dem vorgeblendeten Fachwerk der
Behälteretage, die von einem Krüppelwalmdach überdeckt wird. Das
zweigeschossige Wohnhaus mit Mansardgiebeldach ist zum Maschinenhaus
leicht versetzt angeordnet. Das Dach wird durch die unmittelbar neben
dem Haupteingang liegende‚ repräsentativ gestaltete geschweifte
Knickaufgieblung unterbrochen. Der aus dem Mansardgiebeldach
resultierende, symmetrisch gegliederte Giebel erfährt eine, im oberen
Teil mit vorgeblendetem Fachwerk, eher schlichte Ausbildung. Das
Innere des Wohnhauses ist im ursprünglichen Bestand erhalten geblieben.
Das alte Holztreppenhaus sowie die originalen Holztüren sind
restauriert und in gutem Zustand. Der
technisch-funktionale Baukörper des Maschinenhauses erfährt hier eine
repräsentative Gestaltung vom Giebel bis hin zu den abschließenden
Dachreitern des Behälterturms. Das Kleinwasserwerk gehört zu den noch
gut erhaltenen Versorgungsgebäuden, wie sie für Kleinstädte typisch
waren. Charakteristisch ist die gestaltete Ziegelsteinfassade mit Putzflächen
sowie der Typus des Maschinenhauses. Es ist daher von Bedeutung für die
Entwicklung der Stadt Süchteln sowie als Zeugnis für die ehemaligen
Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Erhaltung und Nutzung des Gebäudekomplexes liegen daher gemäß §2 (1) des Denkmalschutzgesetzes aus wissenschaftlichen, insbesondere technikgeschichtlichen und architekturgeschichtlichen Gründen in öffentlichem Interesse.
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