|
||
Denkmale in der Stadt Viersen |
||
Lfd. - Nr. 457 |
||
Standort: Rahserfeld 12, D 41749 Viersen GPS: 51o 15' 42,9" N 06o 23' 42,1" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1898 / 1909 Tag der Eintragung als Denkmal 30. August 2005 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
|
|
Ehem. Herd- und Ofenfabrik Dinsing in Viersen Denkmalbeschreibung: Geschichte Obwohl keine Bauabnahme beurkundet ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Produktion noch 1898 aufgenommen worden ist. Bebaut wurde zunächst der südliche Randbereich des Grundstückes, es entstanden von Osten nach Westen das noch heute die südliche Straßenfront bildende Lagergebäude von 9 Achsen Länge sowie das westlich gelegene Fabrikationsgebäude. 1899 wurde der freigebliebene Zwischenraum zwischen beiden Bauten geschlossen. Zwischen 1900 und 1906 vergrößerte sich der zusammenhängende Baubestand um von Süd nach Nord ausgerichtete Trakte im westlichen Teil des Areals. Die heute sich bietende Ansicht zum Rahserfeld und zur Bahn hin entstand 1909 mit dem Bau von Kontorgebäude, Magazin und nördlich anschließenden Montagehallen, wobei Lager von 1898 und Kontor-Geschossbau von 1909 die Werkseinfahrt flankieren. Weitere Bautätigkeiten wurden bis 1962 ausgeführt. 1971 erfolgte der Konkurs der Dinsing Werke. Die ebenfalls der Viersener Metallindustrie entstammende Fa. Rapido (Wilh. Pfahl, Dülken, 1896 gegründet) übernahm, bis 1976 als "Rapido-Dinsing" firmierend, den Betrieb, der fortbesteht. Beschreibung Südlich der Werkseinfahrt liegt das neunachsige, zweigeschossige Lagergebäude (1). Der Bau weist im Obergeschoss großflächige, gusseisenversprosste Rundbogenfenster, im Erdgeschoss ebensolche Stichbogenfenster auf. Auf den roten Klinkerflächen schaffen gelbe Lisenen und Überfangbögen sowie ein Stufengesims gliedernde Akzente. Wie beim Kontorbau betonen auch hier die der Einfahrt zunächst gelegenen zwei Achsen durch leichte Erhöhung den Werkseingang. Bei den beiden oben beschriebenen Gebäudeteilen der ehemaligen Rheinischen Herd- und Ofenfabrik Gebr. Dinsing, - Lager und Kontor mit anschließender Blendmauer - handelt es sich um ein Denkmal im Sinne des § 2 (1) DSchG NRW. Die Gebäude sind bedeutend für die Geschichte der Städte und Siedlungen sowie für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Für ihre Erhaltung und Nutzung liegen künstlerische, städtebauliche und wissenschaftliche Gründe vor. Letztere ergeben sich aus der gehobenen gestalterischen Qualität der bewusst auf Schauwirkung hin angelegten West- vor allem aber der Ostansicht des Werkes. Besonders das Kontorgebäude weist eine gestalterisch originelle und eigenwillige Kontur auf mit der asymmetrischen Gestaltung von Höhen- und Längenausdehnung und dem kontrastreich eingesetzten Gegensatz zwischen gelben und roten Klinkerflächen. Durch den für den Stadtteil Rahser dominierenden Eindruck der weithin sichtbaren Fabrikfront in einheitlicher Gestaltung, verleiht der diesem ehemaligen Produktionsdistrikt der Stadt Viersen noch heute ein Markzeichen. Zudem kommt der Erkenntniswert für die Architekturgeschichte des Fabrikbaus. Sie ist hier mit zwei deutlich unterscheidbaren Phasen vor und nach der Jahrhundertwende vertreten und dokumentiert die allmähliche Durchsetzung moderner Prinzipien gegenüber dem historistischen Fabrikbau, dessen Einflüsse hier durchaus noch spürbar sind. Schließlich stellt das Werk einen eindrucksvollen Beleg für die in Stadt und Kreis Viersen vielfältig entwickelte eisenverarbeitende Industrie dar.
|