Grabstätte der
Eheleute Gerhard Kreutzer in Viersen

Denkmalbeschreibung:
Das kompakte, repräsentative Grabmal ist aus
rotem Main-Sandstein gearbeitet. Der rundbogig angelegte Stein mit
Kuppeldach und Pfeilerelement assoziiert einen Kapellenbau. Der niedrige
Rundbogen wird gefasst von breit angelegtem, facettiertem Blendwerk, das
wiederum beidseitig von kuppelartig bedeckten Pfeilern eingerahmt wird.
Im Zentrum des Bogens ist das Relief einer Marmor-Mohnkapsel appliziert,
die Allegorie des Schlafes. In den Bogen ist eine Kupferplatte
eingelegt, die von drei Rosetten fixiert wird. In aufgesetzter Fraktur
trägt sie die Inschrift:
Ruhestätte
der
Eheleute Gerhard Kreutzer
R.J.P.
Vor dem Bogen liegt eine pultartig erhöhte,
rechteckige Sandsteinplatte mit der Inschrift in eingelegter Fraktur:
Franz Kreutzer
* 29.8.1899 + 21.5.1977
Gerhard Kreutzer
* 17.1.1833 + 25.1.1893
Hilde geb. Wolters
* 4.3.1902 + 14.8.1986
Scholastika geb. Kohlen
* 28.4.1835 + 5.8.1899
Der Rundbogen trägt ein ausladendes Gesims mit
reduzierten Akroterien. Auf dem angedeuteten Dreiecksgiebel ist eine
Engelsbüste appliziert. Der Giebel wird abgestumpft durch eine
aufgesetzte, polygonale Kuppel. Aus deren Zentrum erhebt sich ein leicht
verjüngter, polygonaler, durch Leisten gestufter Pfeiler, der unter
seinem Kuppeldach reich mit Krabben verziert ist. Er wird bekrönt von
einem hohlen Kreiselement.
Der Stein ist im Fundament signiert:
J. Bermbacht + Co.
Uerdingen/Rh.
In dem massiven, kompakt gearbeiteten Grabmal
vereinigen sich, typisch für die Jahrhundertwende, klassizistische und
neugotische Stilelemente, was hier jedoch nicht zu einer monumentalen Überladenheit
führt. Die geschlossene, in sich ruhende Form, der getönte Stein sowie
die applizierten Reliefs gehen miteinander eine gelungene Synthese ein,
die zu dieser Zeit nicht selbstverständlich ist.
Die Familie Kreutzer zählt zu den ältesten
Handwerksfamilien in Viersen. Gerhard Kreutzer gründet in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts eine Schreinerei. Sein Sohn Franz entwickelt daraus
eine Baufirma, die bis in die 60iger Jahren dieses Jahrhunderts
existiert. Er zeichnet als Architekt u.a. Verantwortung für die
Viersener Generatorenhalle, die katholische Volksschule Hülsdonk und
eine Vielzahl von Bürgerhäusern in der Innenstadt.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere
kunstgeschichtlichen und lokalhistorischen Gründen liegen Erhaltung und
Nutzung des Grabsteins gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen
Interesse.