Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 60 |
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Standort: Am Alten Rathaus 1, D 41751 Viersen - Dülken GPS: 51o 14' 57,7" N 06o 19' 50,9" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1895 / 1909 Tag der Eintragung als Denkmal 21. August 1985 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehemaliges Rathaus in Dülken
Denkmalbeschreibung: Das alte Rathaus der Stadt Dülken
befand sich am Markt. Es ist überliefert, dass es 1660 restauriert
wurde und sich 1765 in sehr schlechtem Zustand befand. 1791 brannte es
ab. Vorübergehend fand die damalige Verwaltung Unterkunft ebenfalls am
Markt. Seit 1835 war es im Kreuzherrenkloster untergebracht, seit 1857
in dem gegenüberliegenden von Heisterschen-Haus. Am 11.10.1895 fand die
Grundsteinlegung des ersten Teils des Rathauses in Anwesenheit des
Stifters Eduard Wünnenberg, der einen Betrag von 30.000 Mark für den
Rathausneubau stiftete, statt. Am 21.11. 1896 erfolgte die Einweihung.
Die gesamten Kosten beliefen sich auf 78.800 Mark. Der Entwurf stammte
von dem Stadtbaumelster Ulrich. Der 1909 fertiggestellte Erweiterungsbau
an der damaligen Friedensstraße wurde von dem Viersener Architekten
Esser, in bezug auf die vorhandene Bausubstanz, geplant. Die mit roten und weißen
Ziegeln, in Formen der Neurenaissance, farbig strukturierte Fassade ist
unregelmäßig in Achsen aufgeteilt. Die gestalteten Bauteile richten
sich zu den städtebaulichen Gegebenheiten. Der hohe, reich mit
Ornamenten versehene Giebel mit Türmchen, überragt den alten Bauteil
zum Rathausplatz und beherrscht demonstrativ die räumliche Situation
zur Parkanlage an der Stadtmauer. Dem mächtigen Giebel ist ein
kleinerer, geschweifter Knickgiebel vorgesetzt, der links die Ecke
Turmstraße/Theodor-Frings-Allee zusätzlich mit einem Erker belebt. Über
die Theodor-Frings-Allee, von der Venloer Straße kommend, kennzeichnet
der für Rathäuser typische Turm mit aufgesetztem Kupferhelm den Zweck
des Gebäudes. Der Turm, mit Adler gekrönt, hier auf der Ecke
angeordnet, bestimmt den Rathausplatz. Daneben markiert ein kleinerer
geschmückter Knickgiebel den Haupteingang des Gebäudes. Der später
entstandene Erweiterungsbau des Rathauses, stark in der Ausdrucksform, fügt
sich dennoch in Material und Detail dem alten an. Beim älteren Teil des
Rathauses leitet ein stark strukturiertes Kranzgesims zu den
Dachaufbauten über. Horizontal ziehen sich Fuß-, Gurt- und
Sohlbankgesims, teils in hellem Ziegel oder in Konsolen, um das Gebäude.
Die weißen Ziegel finden ihre Verwendung in der horizontalen Gliederung
des Gebäudes sowie zur Einfassung der mit Rundbogen und Sturz überdeckten
Fensteröffnungen. Im Inneren des Gebäudes ist
der Flur mit Kreuzgewölben überspannt und der Boden mit den originalen
Fliesen belassen. Im Eingangsbereich befindet sich eine Totengedenktafel.
Der Sitzungssaal mit Holzvertäfelung aus der Erbauungszeit ist geschmückt
mit einem Gemälde auf Leinwand. Das Thema des Bildes ist "Der Ritt
um die Narrenmühle" .Beschriftet und signiert "Gloria Tibi Dülken,
Hans Deiters 1892". Des weiteren sind hier noch 2 Bilder zusehen: 1. Frühkirmes in Dülken 1809, Gemälde auf Leinwand, signiert H. Schündelen 1910 Marktplatz
und Pfarrkirche im alten Zustand 2. Martinszug auf dem Alten Markt Gemälde
auf Leinwand, signiert H. Schündelen Jahreszahl
unter dem Rahmen, daher unleserlich. Das Rathaus an bevorzugter
Stelle ist als Ausdruck der städtischen Neuplanung, die außerhalb des
mittelalterlichen Stadtkerns durch den 1895 entworfenen Ausbau der
Theodor-Frings-Allee (ehemalige Friedensstraße) erfolgte, zu sehen. In
ihr ist die Baugesinnung einer Ende des 19. Jahrhunderts
wirtschaftlichen, prosperierenden und aufstrebenden Kleinstadt
wiederzufinden. Von Beginn an platz- und straßenbildgestaltend
war das Rathaus in Material und Detail gestalterisch richtungsweisend für
weitere Gebäude an der damaligen Friedensstraße. Aus wissenschaftlichen,
insbesondere städtebaulichen, platzgestalterischen und straßenbildprägenden,
architektur-, stadt- und kunstgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung
und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im
öffentlichen Interesse.
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