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| Denkmale in der Stadt Viersen | ||
| Lfd. - Nr. 75 | ||
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 Standort: Dechant - Frenken - Platz 4, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 37,1" N 06o 23' 23,0" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1855 Tag der Eintragung als Denkmal 4. Dezember 1985 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde 
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 Ehem. Rektoratsschule in Viersen    Denkmalbeschreibung: Als
        städtebauliches Pendant gegenüber der restaurierten Fassade der
        Generatorenhalle gelegen und der Straße bis heute den Namen gebend,
        steht die alte Rektoratschule. Sie
        wurde 1855 mit einem Kostenaufwand von damals 8.000 Talern aus dem
        Kapitalvermögen von St. Remigius errichtet, nachdem ihre Vorgängerschulen
        räumlich unzureichend geworden waren. Damals gaben an ihr vier Lehrkräfte
        den ca. 50-60 Schülern Unterricht. Der
        Backsteinbau in 7 zu 3 Achsen im Rundbogenstil besitzt ein Satteldach
        und steht giebelseitig zur Straße. Das
        ursprünglich 2-geschossige Gebäude wurde nachträglich zu 3 Geschossen
        verändert. Dabei wurden auch die vermutlich ehemaligen Rundfenster -
        wie sie am straßenseitigen Trakt vor seinem Abriss noch bestanden zu
        quadratischen Fenstern erweitert. Ebenso wurden die Segmentbogen der
        backsteingemauerten Rundfenster im ersten Stock zugemauert. Auch alle
        Fenster des rückwärtigen Giebels sowie zwei der Fenster im Erdgeschoss
        und das kleine Rundfenster im Frontgiebel sind heute vermauert. Das
        Maßwerk der Fenster, teils noch nach dem Brand von 1945 im Erdgeschoss
        vorhanden, sind heute nicht mehr erhalten. Die
        oberen drei eng beieinandersitzenden Bogenfenster - der mittlere davon höher
        - des Frontgiebels sind beim Umbau 1950/51 zu drei gleichförmigen,
        quadratischen Fenstern verändert worden. Damals wurde auch in die Längsseite
        anstelle des fünften Fensters im Erdeschoß ein zurückgesetzter
        Eingang gebrochen. Das
        Haus steht auf verputztem Sockel und besitzt Ecklisenen, die abgetreppt
        über die Traufe ragen und die vor 1951 noch von kleinengemauerten Türmchen
        gekrönt waren. Ein
        breiter, mit backsteingemauertem Blendbogenfries geschmückter Ortgang
        ziert beide Giebel, wobei der Frontgiebel durch einen zusätzlichen
        Aufbau in seiner Mitte betont wird. Er umschließt ein heute
        zugemauertes Rundfenster und seine Lisenen enden abgetreppt in Höhe des
        Ortgangs. Erfolgt
        die vertikale Gliederung des Gebäudes durch klar durchgezogene
        Fensterachsen, so geben die durchgehenden Werksteinsohlbänke der
        Fenster im Obergeschoss sowie der darunter umlaufende backsteingemauerte
        Spitzbogenfries dem Gebäude die horizontale Gliederung. Die Fugen des
        Mauerwerks sind nachgezogen. Das
        Innere bietet ein Bild absichtlicher Verwüstung. Originale
        Innenausstattung ist nicht mehr vorhanden. Die Teilunterkellerung
        befindet sich unter dem rückwärtigen Gebäudeteil. Das
        Gebäude der ehemaligen Rektoratschule ist trotz einiger Veränderungen
        - die z. T. reversibel sind - ein qualitätvolles Beispiel der
        Architektur seiner Zeit und repräsentiert darüber hinaus den Typ eines
        großen Schulgebäudes, wie er so früh selten ist. Als
        wichtiges Zeugnis der Kultur - hier Schulgeschichte - muss das Gebäude
        für die Lokalgeschichte Viersens hervorgehoben werden. Von Bedeutung
        ist auch das städtebauliche Zusammenwirken mit dem ehemaligen
        Elektrizitätswerk.. Aus
        wissenschaftlichen, insbesondere kultur-, orts- und
        architekturgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen stehen
        Erhaltung und Nutzung der Rektoratschule gemäß § 2 (1)
        Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse. 
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