Denkmale in der Stadt Willich

Lfd.-Nr. 163

 

Standort:

Kirchhofstraße , D 47877  Willich - Neersen

GPS:

5115' 22,3" N   06o 28' 39,8" O

Zuständigkeit:

Stadt Willich

Baujahr:

1865

Tag der Eintragung als Denkmal

3. September 2008

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Friedhofskreuz Friedhof in Neersen

Denkmalbeschreibung:

Das Friedhofskreuz mit Priestergräbern auf dem Friedhof in Neersen, Kirchhofstraße, ist ein Baudenkmal im Sinne des § 2 Denkmalschutzgesetz NW. Es ist bedeutet für die Stadt Willich. Seine Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen, hier ortsgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.

Geschichte:

Augrund von neuen, v.a. hygienisch motivierten Bestimmungen aus französischer und preußischer Zeit wurden im 19. Jahrhundert häufig die alten innerörtlichen Kirch- und Friedhöfe aufgegeben u bebautes Gelände vor den Städten und Orten verlagert  So wurde auch der heutige Friedhof von Neersen 1823-25 am damaligen Kommunalweg über Anrath nach Viersen auf noch freiem Gelände vor dem Ort angelegt. Erst 1798, nach Abtrennung der Hauptstraße ein Kirchhof angelegt worden, der dann 1825 wieder geschlossen werden musste.

Ausweichlich der Historischen Karten erfolgten um 1900 und im Laufe des 20. Jahrhunderts Erweiterungen, die im Grundriss auch ablesbar sind. Durch eine Schenkung von Josef Kaiser(s) aus Niederheide konnte 1865 das große Friedhofskreuz aufgestellt werden.

Beschreibung:

Friedhofskreuz, Sandstein, H. ca. 4m, 1865 errichtet. Fialenartiger Aufbau, endigend in einem Kreuz mit Kruzifixus. In der Sockelnische die hölzerne Statuette einer Muttergottes, um 1950 Davor ältere Grabplatte (Zweitverwendung) mit Inschriften für Pfr. Heiner Ohoven 1708-1868; für Pfr. Heinrich Josef Mertens 1838- 1885; für Pfr. Rudolf Matthey 1832-1902. Ferner eine kleine Marmor- platte für Pfr. Joseph Storms 1853-1919.

 Auf der Rückseite des Friedhofkreuzes und in umgebenden Priestergrabstätte noch Grabstätte für Pfr. Mertens, Matthey und Pfr. Joseph Voß 1876-1942.

Am Sockel des Kreuzes auf allen vier Seiten Inschriftentafeln. Vorne: HAEC CRUX ERECTA EST SUB PASTORE OHOVEN ANNO MDCCCLXV; seitlich: Dein Kreuz / o günstigster Jesus / sei den hier / Ruhenden / Hoffnung, Leben / und /Auferstehung.; seitlich rechts: Ich bin die / Auferstehung / und das Leben / wer an mich / glaubt wird eben / wenn er auch / gestorben ist. Die hintere Inschrifttafel ist nicht mehr lesbar.

Als noch aus dem 19. Jahrhundert stammendes zentrales Kreuz des 1823-25 angelegten und bis heute in Benutzung befindlichen Friedhofes Neersen ist das Friedhofskreuz bedeutend für den Ort Neersen. Dies gilt in gleicher Weise für die umgebenden Grabstätten der Priester, die mit dem Kreuz zu einer Einheit zusammengefasst sind. Die Erhaltung des Kreuzes und der zugeordneten histor. Priestergrabstätten des 19. und der 1. Hälfte d. 20. Jahrhunderts liegt aus wissenschaftlichen, hier ortsgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Mit seinen neugotischen Formen samt den entsprechen Inschriften repräsentiert das Kreuz die Frühzeit des heutigen Friedhofes aus dem 19. Jahrhundert, von der ansonsten bis auf den noch ablesbaren ursprünglichen Grundriss keine nennenswerten Zeugnisse mehr erhalten sind. Hierzu tragen auch die erhaltenen Priestergräber bei, die außerdem ein wichtiges Stück Orts- und Pfarreigeschichte überliefern.

Es handelt sich daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz NW um ein Baudenkmal.

Quellen u. Literatur

Materialsammlung der UDB Willich.

Eva Brües: Die Denkmäler der Stadt Willich-Neersen. Im Heimatbuch des Kreises  Viersen 1992, S. 209-250, hier s. 240 u. 230.