Denkmale in der Stadt Willich

Lfd.-Nr.99

 

Standort:

Holterhöfe 1, D 47877  Willich

GPS:

5117' 24,3" N   06o 29' 21,6" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

Urspr. 1570

Tag der Eintragung als Denkmal

15. April 1991

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

Renneshof in Willich

Denkmalbeschreibung:

Der Renneshof geht in seinen Ursprüngen bis in das Jahr 1570 unter seinem Besitzer: Godert Rennes zurück und blieb bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts in Familienbesitz. Durch Einheirat im Jahre 1827 entstand der heutige Schmitz´sche Besitz.

Es handelt sich hierbei um eine ehemals wasserumwehrte, geschlossene, vierflügelige, heute noch im guten Zustand befindliche Hofanlage mit Feldbrandziegelfassaden und ziegelgedeckten Satteldächer (am Wohnhaus mit beidseitigem Krüppelwalmdach).

Die Hofanlage ist genau axial in Nord-Südrichtung angelegt und auch heute noch von damals wasserführenden, jetzt aber trockenen Wallgräben umgeben. Die äußeren Grabenränder sind mit Laubbäumen in Reihenbepflanzung gesäumt. Das Wohnhaus ist 5-achsig mit zwei überhöhten Vollgeschossen. Die rechts und links angebauten

Nebengebäude sind 4-achsig und in ihrer Geschosshöhe etwas niedriger. Die Fassaden des v.b. Gebäudetraktes sind aus Feldbrandziegel und weisen außer einer horizontalen Querbänderung über dem Erdgeschoss, einem Konsolgesims u. Ecklisenierung, keine besonderen Schmuckelemente auf.

Alle vorhandenen Tür- und Fensteröffnungen haben Segmentbogenüberdeckungen und Blausteinsohlbänke. Auf dem Dach des Haupthauses befindet sich firstmittig ein kleiner handgeschmiedeter, metallüberdeckter Glockenstuhl mit kleiner Glocke. Die anschließenden Scheunen und Stallungen sind ebenfalls in Feldbrandziegelmauerwerk ausgeführt. Die Satteldächer und korbbogenüberdeckten Zugangsöffnungen sind noch im ursprünglichen Zustand vorhanden.

Das an der Nordseite liegende Torhaus ist 1-achsig und weist im Bereich des Korbbogens an der hofäußeren Fassade zwei Widerlager und einen Torkeilstein aus Natursteinmaterial auf. Die Verdachung des Torhauses ist im Ortgangsbereich mit einem Kunststeingiebelkragen belegt und besitzt im Firstpunkt eine kubische Konsole mit aufgesetzter Zierkugel.

Alle Dachstühle sind in schwerer Binderausführung. Die Binderschwellen sind als freiliegende Kragarme zur Aufnahme des hofinneren Dachüberstandes ausgeführt und haben geschweifte Balkenköpfe.

Im Innern des Wohnteils sind die Geschosstreppe und die Bodenfliesen erwähnenswert ebenso wie die zum Torhaus führende beidseitig laubbaumbestandene Zufahrtsallee sowie der im Osten des Gehöfts liegende Bongert.

Der Renneshof stellte aufgrund seiner Lage, seiner Architektur und baulichen Ausführung bzw. baulichen Zustandes in Verbindung mit Wallgräben, Zufahrtsallee und den dazugehörigen Baumbeständen ein überaus erhaltens- und schützenswertes Ensemble dar.