Kirchen und Kapellen in der Stadt Mönchengladbach

 

 

 

 

Standort:

Hauptstraße 261,   D 41236 Mönchengladbach - Geneicken

GPS:

5110' 11,7" N   06o 27' 20,8 O

Zuständigkeit:

„Gemeinnützige Kreisbau AG“

Baujahr:

1866

Einweihung als Kirche:

6. November 1866

Umgestaltung zum Wohnkirche:

1999 - 2001

 

Die ehemalige evangelische Friedenskirche, 

heute Wohnkirche in Geneicken

 

Standort:

Die ehemalige evangelische Friedenskirche hat ihren Standort an der Hauptstraße 261, im Stadtteil Mönchengladbach - Geneicken. Sie steht als Denkmal Nr. H 059 in der Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach unter Denkmalschutz.

Geschichte und Architektur

Das Kirchengebäude steht in Geneicken als dreischiffige Hallenkirche in Backsteinbauweise mit vereinzelten Gliederungs- und Dekorelementen in Werkstein. Erbaut in einer Kombination von romanischen, gotischen, Renaissance- und klassizistischen Stilelementen. Horizontale Gliederung des Gebäudes durch umlaufendes Gurt- und Kranzgesims; die senkrechte Gliederung übernehmen Lisenen, Wandvorlagen und kräftige Eckverstärkungen. Mäßig steil geneigtes Satteldach als Abschluß. Als Schauseite ausgebildet ist die glatt verputzte Turmfront. Vor das Schiff, dessen Querschnitt nur knapp seitlich herausragt, stellte der Baumeister einen klar abgegrenzten, dreigeteilten Baukörper, dessen Mitte ein viergeschossiger Turm mit oktogonalem Spitzhelm einnimmt. In seinen beiden unteren Geschossen wird er durch lisenenartige Wandvorlagen von den flankierenden Seitenflächen abgegrenzt. Je eine rundbogige Blendgalerie, deren Ecken durch Fialen betont sind, bekrönen die Seitenteile. Mittig führt ein rundbogiges, giebelüberdachtes Stufenportal in die Kirche. Darüber öffnet ein profiliertes und mit gotischem Maßwerk ornamentiertes Rundfenster die Wandfläche. Das dritte quadratische Turmgeschoß steigt frei auf; jede seiner vier Seiten zeigt eine dreigeteilte, mit einer Pseudoarchivolte überkrönte Rundbogenöffnung in einer freien Übersetzung des Palladiomotivs. Analog auch hier eine Betonung der Ecken durch Fialen, die durch Eckverstärkungen vorbereitet werden und die Schrägen überspielen, die zum oktogonal ausgebildeten, vierten Obergeschoß überleiten. Dieses hat an jeder Seite ein rundbogiges Schalloch und ist mit einem kompakten Zahnschnittgesims über einem Bogenfries abgeschlossen. Darüber wird das Mauerwerk fortgeführt in Form bogenfries-geschmückter Dreiecksgiebel; in die jeweiligen Zwischenräume münden die Grate des spitzen Helmes. Der vorgesetzte, dreiteilige Mittelkörper wird von zwei Mauerfeldern des Längsschiffes flankiert, bei denen sich die Bekrönung durch eine Blendgalerie und die Eckbetonung durch Fialtürmchen wiederholt. Die Ecken zwischen dem Mittelkörper und den Flankenmauern wird ausgefüllt mit einer loggiaähnlichen Eingangshalle zu den Seitenportalen. Auch die Längsseiten des Schiffes sind durch Lisenen gegliedert. Acht Hochrechteckfenster, jeweils in Zweier- Anordnung rhythmisiert, belichten das Kircheninnere. Darunter jeweils vier kleinere deuten auf ursprünglich vorhandene Emporen hin. An der dem Eingang gegenüberliegenden Nordseite befindet sich der Chor in Dreiachtelabschluß; heute vom Kirchenraum getrennt und nur noch von außen warnehmbar. In die Unterschutzstellung einbezogen ist die gesamte umgebende Platzanlage.

Quellenhinweis: Denkmalbeschreibung H 059

Ungestaltung zum Wohnhaus:

Nicht nur massive Gebäudeschäden machten sich in der Mitte der 1990er-Jahre bemerkbar, sondern auch eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Gottesdienstbesucher sowie bei den Kirchen immer knapper werdende Finanzmittel. Da zudem die in der Nähe gelegene Hauptkirche durch den Zweiten Weltkrieg weniger beschädigt wurde und die finanziellen Mittel für die dringend notwendige Sanierung sowie für den langfristigen Unterhalt fehlten, entschied sich der Kirchenvorstand für eine neue Nutzung der Kirche. Nach vielen Gesprächen mit sozialen Einrichtungen verkaufte die Kirchengemeinde schließlich die Liegenschaft für einen symbolischen Betrag (1 DM) im Jahre 1998 an die örtliche „Gemeinnützige Kreisbau AG“

Gemäß den Planungen des Architekten Wolfgang Wefers wurden bis 2001 18 Sozialwohnungen im Inneren des Kirchenschiffes eingebaut. Das Umnutzungsprojekt wurde durch Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen (3,6 Mio. DM) sowie der Stadt Mönchengladbach (180.000 DM) realisiert. Die neue Eigentümerin Gemeinnützige Kreisbau AG investierte 5 Mio. DM in Sanierung und Umbau.Die Protestanten, die die Friedenskirche zuvor nutzten, wichen zu einem Großteil ins Franz-Balke-Gemeindehaus aus. Die Orgel steht heute in Polen.

Quellenhinweis: Wikipedia "Friedenskirche Rheydt"

Infos zum Gebäude

 *  Umnutzung der Friedenskirche zum Wohnhaus (Ev. Kirche in Rheinland)

 *  Die ehemalige evangelische Friedenskirche bei Wikipedia

 *  Die ehemalige evangelische Friedenskirche als Denkmaleintrag H 059